Stadt-Bier

Stadt-Bier. Ein Jude hatte das Fieber und klagte seinem Arzte, dass er beständig heftigen Durst leide. Der Arzt erkundigte sich, was er wohl am liebsten trinken möchte. „Bier,“ versetzte der Patient. — „Nun gut, so lassen Sie sich Stadtbier holen, das ist nicht zu stark.“ Des andern Tages besucht der Arzt den Patienten und findet das Fieber sehr vermehrt. Nach manchen Erkundigungen über die Diät des Kranken, gesteht der Letztere, dass er zwei Bouteillen Regensburger Bier ausgetrunken habe. — „Aber, mein Gott!“ sagte der Arzt unwillig, „habe ich Ihnen nicht gesagt, Stadtbier sollen Sie trinken?“ — „Nun,“ erwiderte der Patient, „ich trank ja Stadtbier; denken Sie, ich wäre krank in Regensburg; ist Regensburg ja doch auch eine Stadt!“