Originelle Briefe

Originelle Briefe. (Ein Viehhändler an einen Fleischhacker.) „Kapitales Vieh, Freund, habe ich Ihnen aussortiert! Ochsen — Meister, bekommen Sie, dass Einem das Herz im Leibe lacht; Kerls wie die Elephanten, und gesund wie meine ganze Familie, die Sie herzlich grüßen lässt. Auf Jacobi erhalten Sie das Vieh in zwei Briefen, haben Sie ja selbst den Termin so bestimmt. Das Vieh ist mir wirklich an's Herz gewachsen, und unter 100 fl. kann ich mich nicht davon trennen. Müssen aber auch nicht so genau sein; denn es gibt zwar Ochsen genug in dieser Welt, aber es ist ein großer Unterschied zwischen Ochsen und Ochsen; Windhunde! elende Ware gibt's darunter. Die Schweizerkuh, ganz so wie Ihre liebe Frau sie im März-Markte bestellt hat, erhalten Sie mit angeschlossen; auch Kälber sind bereits fertig, und ich kann mit gutem Gewissen schreiben, die Kälber sind recht honett und billig. Meine fetten Hämmel sind dieses Jahr lauter magere Schöpfe, weil die Hitze zu heiß und die Trocknis zu dürr war. Mit Schweinen gebe ich mich jetzt sehr wenig ab; übrigens können Sie mir doch in der Wurstzeit schreiben, wo ich Ihnen eine Partie von meinen Gedärmen überschicken will; auch schreiben Sie mir von wegen der Ochsen, ob selbe noch vor Jacobi vielleicht kommen sollen, sonst behalte ich sie auf mein ehrliches Gewissen in Futterung. Der kleine Irrtum mit der Partie Ochsenhörner auf Ihrer letzten Rechnung ist nicht meine Schuld. Meine Frau, die die Bücher führt, hatte, ohne mich zu fragen, mir die Hörner aufgesetzt. Diesen Spaß hat sie mir schon mehrmals gemacht. Vermelden Sie viele Grüße an Ihre Frau und Kinder. Sie wiegen circa neun Zentner, und stehen bei dem Brandweiner Pfanzerl, wo die Bestien keine Not leiden, und ich die Ehre habe, immer zu verbleiben Ihr wohlaffectionirter Ochs- und Viehhändler.“

Originelle Briefe. (Ein Viehhändler an einen Fleischhacker.) „Kapitales Vieh, Freund, habe ich Ihnen aussortiert! Ochsen — Meister, bekommen Sie, dass Einem das Herz im Leibe lacht; Kerls wie die Elephanten, und gesund wie meine ganze Familie, die Sie herzlich grüßen lässt. Auf Jacobi erhalten Sie das Vieh in zwei Briefen, haben Sie ja selbst den Termin so bestimmt. Das Vieh ist mir wirklich an's Herz gewachsen, und unter 100 fl. kann ich mich nicht davon trennen. Müssen aber auch nicht so genau sein; denn es gibt zwar Ochsen genug in dieser Welt, aber es ist ein großer Unterschied zwischen Ochsen und Ochsen; Windhunde! elende Ware gibt's darunter. Die Schweizerkuh, ganz so wie Ihre liebe Frau sie im März-Markte bestellt hat, erhalten Sie mit angeschlossen; auch Kälber sind bereits fertig, und ich kann mit gutem Gewissen schreiben, die Kälber sind recht honett und billig. Meine fetten Hämmel sind dieses Jahr lauter magere Schöpfe, weil die Hitze zu heiß und die Trocknis zu dürr war. Mit Schweinen gebe ich mich jetzt sehr wenig ab; übrigens können Sie mir doch in der Wurstzeit schreiben, wo ich Ihnen eine Partie von meinen Gedärmen überschicken will; auch schreiben Sie mir von wegen der Ochsen, ob selbe noch vor Jacobi vielleicht kommen sollen, sonst behalte ich sie auf mein ehrliches Gewissen in Futterung. Der kleine Irrtum mit der Partie Ochsenhörner auf Ihrer letzten Rechnung ist nicht meine Schuld. Meine Frau, die die Bücher führt, hatte, ohne mich zu fragen, mir die Hörner aufgesetzt. Diesen Spaß hat sie mir schon mehrmals gemacht. Vermelden Sie viele Grüße an Ihre Frau und Kinder. Sie wiegen circa neun Zentner, und stehen bei dem Brandweiner Pfanzerl, wo die Bestien keine Not leiden, und ich die Ehre habe, immer zu verbleiben Ihr wohlaffectionirter Ochs- und Viehhändler.“



— Ein Schlächterjunge in Berlin schrieb an seinen Vater, für den er zwei Ochsen zu besorgen hatte, folgenden Brief: „Ich benütze mit vielem Eifer die Gelegenheit, Sie anzuzeigen, dass ich ein Mann von Jeiste bin. In einem Monat sind es schon sechs Wochen, dass ich's bis zum Schlächterjungen gebracht habe. Mein Meister ist voll kommen mit mich zufrieden; er hat mich schon zweimal stechen lassen, und nächstens will er mich auch schlachten lassen.“


Origineller Brief.
1zig Geliebte! Du kannst noch
2feln an meiner
3e, da doch mein Herz nur
4 Dich schlägt. Mögen die Sera
5s für uns sorgen; ich verdien's, denn
6-trablatt der Zeitung wird Dir sagen, dass ich tapfer und kein
7-Schläfer war. Ich nehme Urlaub auf kurze Zeit, und gib
8, ehe Du Dir's versiehst, bin ich bei Dir. Sage aber ja nicht
9, wenn ich um Deine Hand anhalte; denn ehrlich gesagt, mir wässern schon alle
10e nach Dir. Ich schreibe diesen Brief in größter
11ertigkeit; denn es sehlägt
12, und die Post geht ab.
Dein Dich liebender Peter.


Verwendung unbrauchbarer Briefe. „Herr!“ sagte ein Schuster-Geselle aus einem Dorfe zum Stadtschreiber, der eben mehrere Briefe um sich her liegen hatte: „Meine Mutter will, dass ich ihr zuweilen Briefe schicke; könnten Sie mir nicht einige schenken, die Sie nicht mehr brauchen?“