Bettler-Spekulation

Bettler-Spekulation. „Wat zahlst du für det Balg den Dag Miete zum Bettelnjehn?“ fragte eine Berliner Straßenbettlerin ihre Kollegin, die mit einem halbnackten, wimmernden Kinde an einer Ecke des Brandenburger Tores saß und durch den Anblick des Kleinen die Umstehenden zum Mitleid zu bewegen suchte. „Wat ick zahle?“ erwiderte die Befragte, „acht Silberjroschens!“ — „Wie man doch so dämlich sin kann,“ brummte im Weitergehen die Bettelspekulantin, „da krieg' ick ja vor sieben Jroschen den schönsten blinden Mann, und der muss mich noch alleene loofen.“