Beruhigung

Beruhigung. Jemand, der entsetzliche Zahnschmerzen hatte, ging zum Chirurgen, setzte sich nieder und befahl dem Subjekte, ihm sogleich den schadhaften Zahn auszubrechen. Das Subjekt setzte die Zange an, riss und riss, der Arme schrie laut auf, fühlte an den Mund — und — O Spektakel! — bemerkte, dass ihm der Ungeschickte mit dem schadhaften auch einen zweiten Zahn ausgezogen hatte, da schrie er wütend: — „Kerl, Du hast mir ja zwei Zähne statt einen ausgebrochen?“— „Ich seh' es wohl, aber seien Sie nur still, schreien Sie nicht so; hinten steht mein Herr, wenn der's erfährt, so müssen Sie für zwei Zähne bezahlen.“ — „Ja so! ich danke Dir.“

— Ein Reisender ließ sich auf einer Fähre über einen hochangeschwollenen Fluß setzen. Er fragte einen von den Fährleuten, ob hier wohl schon bei dem Übersetzen Jemand verloren gegangen sei. „O noch nie!“ versetzte der Fährmann; „mein Bruder ist zwar in der vorigen Woche ertrunken, aber wir fanden ihn den Tag darauf wieder.“


— „Sei ruhig,“ sagte ein reicher Rentier zu seinem Schwiegersohne, welcher ihn immerfort mit Klagen über das Betragen seiner Frau belästigte, „sei ruhig, sage ich; wenn sie ihr Betragen nicht ändert, und ich auch nur noch eine Klage über sie höre, enterbe ich sie.“ — Der alte Mann vernahm von diesem Augenblicke an Nichts mehr über die Fehler seiner Tochter.