Beileid

Beileid. Ein Mann von altem Schrote hatte gehört, dass einer seiner Jugendfreunde befördert worden sei. Er eilte im Gefühle freundschaftlicher Teilnahme in dessen Haus, um ihm seine Mitfreude zu bezeigen. Kaum war er aber ins Zimmer getreten, so sah er mit Betrübnis den eitlen Gecken eine hohe Miene machen und ihn ganz vornehm fragen, was sein Gesuch wäre? — „Mein Herr!“ antwortete der Biedermann, „ich komme, um Ihnen mein Beileid zu bezeigen; denn ich merke, dass Sie wirklich das Unglück gehabt haben, plötzlich das Gesicht, Gehör und Gedächtnis in einem solchen Grade zu verlieren, dass Sie weder sich selbst noch Ihre Freunde mehr kennen.“