Bedienten-Aufmerksamkeit

Bedienten-Aufmerksamkeit. „Johann!“, sagte der alte kränkliche Wirtschaftsrat B. zu seinem Bedienten, „ich werde jetzt meine Nachmittagsruhe halten; sorge dafür, dass ich in meinem Schlummer nicht gestört werde! Hast Du mich verstanden?“ — „Sehr wohl, Ew. Gnaden.“ — „Sollte aber der Herr Baron F. kommen, so wecke mich; denn ich habe notwendig mit ihm zu sprechen. Hast Du mich verstanden?“ — „Sehr wohl, Ew. Gnaden.“ — Der Wirtschaftsrat sank bald in einen wohltätigen Schlummer, und Johann postierte sich mit dem Fliegenwedel vor das Bett, um jedem beflügelten Ruhestörer den Zutritt zu seinem Herrn zu verweigern. Nach einer Viertelstunde weckte Johann den fest Schlummernden, und auf die Frage des Erwachten, ob denn der Herr Baron schon gekommen sei, antwortete er in leisem Tone und mit selbstgefälligem Lächeln: „Der Herr Baron ist noch nicht da; aber wenn er kommt, dürfte ich ihn wohl bitten, zu einer andern Zeit einzusprechen?“ — „Warum denn das?“ rief der Rat entrüstet. — „Ei, Ew. Gnaden schlafen ja so süß, dass es eine Sünde wäre, Dieselben aufzuwecken.“