Fünftes Kapitel

Nachdem wir so die zwei bedeutenderen Drittheile des Werkes richtig ins Auge gefasst zu haben glauben, dürfte es uns nicht mehr schwer sein, auch seinen Islam zu beurteilen. Dieser scheint nicht da zu sein, um eine Dogmatik den zwei älteren Religionen gegenüber in die Waagschale zu legen – denn das tut er gerade nicht. Es ist hier von Mahomed oder sonst von einem Factum, worauf der Islam sich gründet, nicht einmal die Rede. Die zwar erbauliche Lehre von den Almosen ist einerseits Zufall in der Person Saladins, der seinen Schatz mit jedem Sonnenuntergang trocken legte, anderseits hat der Islam wegen dieser seiner Lehre vor den anderen Religionen, die ihm in dieser Beziehung nicht nachstehen, nichts im Voraus. Die Gleichgültigkeit des moslemischen Mönchs (Derwisch) in weltlichen Dingen ist mehr Zynismus als Islamismus in der Person Al-Hafis, die übrigens nicht recht dem geistlichen Patriarchen, der zwar eine Hand in Allem hat, entgegen gestellt werden dürfte. Al-Hafi müsste denn Muphti sein, der aber dann unserem Patriarchen in gar manchen Stücken ähnlich sehen würde. Die Muphti waren übrigens selten gewillt, in der Weltstellung die Rolle des Lammes in der Fabel zu übernehmen.

*) Aufz. 1. Auftr. 3.


Wenn aber der Islam nicht da sein kann, um sich mit den anderen zwei Religionen mit irgend welchem Erfolg zu messen, so ist er gerade darum da, diesen den Platz ganz frei zu machen, um allein auf der Arena des Kampfes die Sache zu entscheiden. Er selber begibt sich nach der Wüste, als wäre er offenbar weniger für die Gesellschaft als für jene gemacht. Der von Islam durch und durchdrungene Ulema spricht zu Nathan, sich nach der Wüste wendend: Mein Weg liegt dort und Eurer da. (Aufz. 2. Auftr. 9)

So gesprochen, verschwindet der moslemische Geistliche für immer und überlässt den Posten eines Finanzministers im Staate dem Juden.

Und dennoch wirft dieser ganz für die Wüste geschaffen sein wollende Islam dem Christentum den Fehdehandschuh zu. Und das tut ein Weib, die Schwester des Sultans. – „Ihr Stolz ist Christen sein und nicht Menschen.“– „Um den Namen, um den Namen ist ihnen nur zu tun,“ spricht Sittah, die sich ihrer Religion halber von der englischen Königsfamilie verschmäht sieht. Und sie tut's mit vollem Rechte, weniger auf die Dogmatik ihrer eigenen Religion pochend, als auf die überzeugende Tatsache, dass sie und ihr Haus in der Religionsverschiedenheit kein Hindernis für Eheabschlüsse sehen wollen. Das so apostrophierte Christentum darf ihr den Vorwurf nicht machen. Nehme den Balken aus den Augen dir, bevor du Jemanden auf den Span zwischen den Zähnen aufmerksam macht; sie ist ja überzeugt, dass sie will.

Nun soll der Islam als solcher auch zu einem anderen Zwecke im Stück da sein.

Schon um gegen Boccaccio gerecht zu sein, der ihm nicht nur das Dreiringemärchen, sondern auch einen Saladin borgte, den er so leicht zum Zentralpunkt eines so geistreichen Dramas machen konnte, musste Lessing einen Nathan, den er, wie nachgewiesen, ebenfalls dem Boccaccio schuldete, das besagte Märchen vor Saladin vortragen lassen. Ich sage, um gegen Boccaccio gerecht zu sein. Denn wegen der daraus sich entfaltenden Didaktik konnte der Dichter das Märchen ebenso gut in die Gespräche Nathans mit dem Tempelherrn, Klosterbruder, und sogar mit der Daja, am Besten aber als Unterricht für Recha, verwerten. Die Geldfrage, die bei Boccaccio das Märchen entstehen und ablaufen lässt, nimmt bei Lessing ohnehin eine ganz andere Wendung. Um das Geld ist ein Nathan am allerwenigsten erpicht; er ist ja das leibhaftige Geben. Geld hin, Geld her, das ist das Wenigste! hat er längst gesagt; und gibt solches schon nach abgelaufenen Märchen und davongetragenem Siege erst recht mit vollen Händen her. Dem Boccaccio zu Liebe also hat die Sache sich so erhalten, wie er's angelegt.

Wenn's erlaubt ist, Vermutungen auszusprechen über Das, was im Kopf eines Dichters vorgegangen sein mag, als er dieses oder jenes Gedicht schrieb; so wäre hier nicht unzulässig, die Vermutung als sehr nahe liegend auszusprechen, dass die Art und Weise, wie Saladin bei Boccaccio in Geldverlegenheit gegen den Juden verfährt, bei einem Kritiker wie Lessing einen Vergleich mit der Art und Weise hervorrufen musste, wie christliche Potentaten in ihrer Geldnot gegen die Juden verfuhren. König Philipp der Schöne von Frankreich fragte, um sich Geld zu verschaffen, nicht erst seine Juden, welche Religion die wahrste sei. Er harrte nicht, bis sie ihm ein Dreiringemärchen erfinden, oder mit Antworten, wie die Mendelssohns gegen Lavater, der Frage aus dem Wege zu gehen suchen würden, sondern legte ihnen kurz und gut das Messer um den Hals, er nahm ihnen das Geld ab und wies sie aus dem Lande. Nach meinem Dafürhalten, das ich als das Lessings zu halten geneigt bin, hat Boccaccio diese eine Novelle, die ohne Zweifel so gut wie die vielen anderen aus Veranlassung eines gegebenen Falles entstanden ist, als eine Rüge über das genannte Verfahren König Philipps, dessen Zeitgenosse er war, geschrieben. In der Tat war ja dieses Verfahren nur die Wiederholung einer Manipulation eines früheren Königs von Frankreich, Philipp August genannt, der zwar Boccaccio mit einem ganzen Jahrhundert fern war. Dieser Philipp nannte aber die Gelder, die er eintrieb, mit dem Namen Dime Saladin – es galt den Krieg gegen Saladin. – Boccaccio nahm also hiervon Notiz und ließ gerade diesen ungläubigen Saladin gegen die Juden menschlicher, als den so gläubigen Philipp handeln. Seinen Juden nannte er Melchizedek, den, wie bekannt, christliche Theologen mit Christus zu identifizieren wissen, um zu erinnern, dass Christus selber ein Jude war, und dass ein Märchen, das religiöse Toleranz lehrt, einer würdig wäre. Solche Gedanken, sage ich, haben Lessing bei der Lektüre dieser Novelle vorgeschwebt, der hierüber sein si non é vero é ben trovato ausgerufen haben müsste. Von Philipp dem Schönen und seinen Juden bis auf eine Templer, die ein Jahr darauf aus der Geldsucht die es Königs noch schlimmer verfolgt wurden, war nur ein Schritt und der Plan zum Nathan war gezeichnet. Lessing holte sich aus diesem so berühmten Orden einen der merkwürdigsten Charaktere seines Christentums, und ließ den schönen König in der Ausführung eines Stückes als bloß vorschwebender Gedanke aus dem Spiele. Der Fragsteller über die Wahrheit der Religionen blieb Saladin der übrigens auch viel mit Templern zu tun hatte. Hingegen musste Lessing sich in Acht nehmen, den Namen Melchizedek beizubehalten, bei ihm würde dieser Name eine ganz entgegengesetzte Wirkung, als bei Boccaccio, hervorgebracht haben, man konnte ihm leicht zumuten, er habe mit seinem Juden nur eine mystische Figur zeichnen wollen, und die ganze Tendenz seines Nathan wäre über den Haufen geworfen.

Ist einmal Saladin der Fragesteller über Religionen, so muss er sie als Träger des Islam, als erster Muselmann und nur als solcher stellen. Der aus der Geldfrage hierzu entlehnte Impuls soll der Brust der als Symbol von Weiberlist dastehenden, dem orientalischen Charakter so treu bleibenden Sittah zugeschrieben werden. Die muss hinter dem Vorhang da horchen, wie Islam und Judentum in der Kontroverse begriffen sind, wovon aber ihr reines blankes Gold in die Tasche fließen soll. Auch muss das Märchen bei Lessing didaktisch sein, was bei Boccaccio, der mehr die Satire vor Augen hatte, nicht der Fall ist. Bei diesem gehen die Kontroversanten mit derselben Skepsis aus einander, mit der sie dazu gekommen waren, mir nichts dir nichts, es bleibt beim Alten. Die Skepsis, die den Menschen hinter dem Tiere, dass das Wenige, was es weiß, wenigstens richtig weiß, zurück bleiben lässt; die dem Menschen einen Gott, der ihn aus den Qualen des ewigen Zweifels nicht heraushebt, gehässig macht, kann nicht die Sache Lessings gewesen sein. Nichts bleibt beim Alten, bei einem Lessing, der zu schaffen und nicht bloß zu konservieren geboren ist; der, wenn er konserviert, auch wissen muss, warum er konserviert und dass die Konservation eine ewige sein darf. Sein Saladin, dessen bloßer Name schon auf den Titel „Verbesserer der Welt und des Gesetzes“, *) hinweist, muss die Wahrheit wissen wollen und koste sie eine Religion. Ein Mann wie Nathan, der des Rufes der Weltweisheit sich erfreut, muss diese Wahrheit vorzutragen wissen, oder er verdiene einen Namen nicht. Ein Mann wie du, lässt Lessing den Sultan zu Nathan sprechen:

                              bleibt da
      Nicht stehen, wo der Zufall der Geburt
      Ihn hingeworfen, oder wenn er bleibt,
      Bleibt er's aus Einsicht, Gründen, Wahl des Besseren.
      Wohlan! so teile deine Ansicht mir
      Denn mit. – Lass mich die Gründe hören, denen
      Ich selber nachzugrübeln nicht die Zeit
      Gehabt. Lass mich die Wahl, die diese Gründe
      Bestimmt – versteht sich im Vertrauen wissen,
      Damit ich sie zu meiner mache. (Aufz. 3. Auftr. 5)

*) Saladin, salha al din wörtlich: Vollkommen im Rechte.


Dieses, damit ich sie zu meiner mache, das der Frage den Stempel von Ernst aufdrückt, macht den Islam nötig; Saladin soll nach Lessing der erste Sultan sein, der von einem Abkommen von Islam spricht, der erste wohl, aber nicht der letzte. Sultan Soliman, der moslemische Machthaber aus der zweiten Hälfte des siebenzehnten Jahrhunderts, soll dem sogenannten Pseudo-Messias Sabatai Zewi einen ähnlichen Antrag gemacht und erklärt haben, die jüdische Religion zu der einigen machen zu wollen. Freilich verlangte dieser Wunder und da es mit Wundern nicht mehr so recht von statten gehen wollte, so musste Sabatai die Religion des Sultans zu der einigen machen, oder den Kopf vom Leib weg haben. Bei Saladin sieht die Sache nicht so unerbittlich aus. Nathan, der auf der einleitenden Frage des Sultans:

      Was für ein Glaube, was für ein Gesetz
      Hat dir am besten eingeleuchtet? (Dass.)

sogleich zur Antwort gab: Ich bin ein Jude!
wird nach Anhören der Schlusssätze des Sultans, wo er von Gründen von Apostasie spricht, nicht wenig verlegen. Nicht etwa weil es ihm an Gründen fehlt; er ist ja der Mann, der über Wunder Engel, Schwärmerei, und Poesie in der Religion eine Ansichten hat, wohl aber wegen dem „damit ich sie zu meiner mache“. Wozu die Apostasie? Er höre die Gründe nur an und nenne, sich wie er wolle. Aber wie die Gründe dem Moslem vortragen? Ihm erklären, dass es außer dem allgemeinen und großen Urwunder mehr keine übernatürliche Einzelwunder gebe, dies würde heißen, nicht nur dem Sultan den Halbmond von den Moscheen sogleich abtragen zu lassen raten, sondern unmittelbar den Propheten, der den Mond in zwei gleichen Hälften durch den Riesenärmel seines Prophetenmantels passieren ließ, selbst, oder wenigstens diejenigen, die das von ihm berichten, des Betruges bezichtigen. Ihm mitteilen, dass unter Engel Menschen zu verstehen wären, dies würde heißen den Engel Gabriel, der unter der Gestalt einer weißen Taube dem Propheten den Koran ins Ohr einflüsterte, platterdings hinwegleugnen und die ganze Geschichte lieber einem menschlichen Lehrer Mohameds – der Gabriel heißen konnte – zuschreiben. Und warum? aus welchen Gründen? Weil Nathan nicht glauben, sondern wissen will und als Wissen gilt ihm nur das was allgemein gewusst werden kann. Ihm von Schwärmerei sprechen, dies würde gerade den Propheten verlästern und schlechterdings als einen Verrückten hinstellen. Ihm sagen, dass die Poesie in der Religion nicht am rechten Platze wäre. Dies würde heißen den Sultan um eine Huris schon im Voraus bringen wollen. Und warum? Weil Nathan der Meinung ist, dass es keine Huris geben kann nach dem Tode, ohne es jedoch auf flacher Hand, als wäre die Wahrheit klingende Münze, beweisen zu können. Dies ist’s was Nathan verlegen macht, und ihn im Monolog sprechen lässt:

      Ich bin auf Geld gefasst und er will Wahrheit
      Und will sie so bar, so blank, als ob die Wahrheit Münze wäre. (Aufz. 3. Auftr. 6)

Ja spricht er zu sich selber ferner: Wahrheit will erwogen und nicht bloß gezählt werden. Jemanden aber Wahrheit erwägen lernen, würde heißen:

      Wie Geld in Sack, so streiche man in Kopf
      Auch Wahrheit ein. (Dass.)

Was tut Nathan? er trägt das wegen seiner Berühmtheit nunmehr wohl bekannte Märchen von den drei Ringen vor. Da aber der Sultan auf die Anwendung beharret und meint, die Religionen wären doch zu unterscheiden, geht die Antwort Nathans dahin:

      Und nur von Seiten ihrer Gründe nicht –
      Denn gründen alle sich nicht auf Geschichte?
      Geschichte muss doch wohl allein auf Treu
      Und Glauben angenommen werden? Nicht?

Der Sultan ist zufrieden und ruft aus:

      Bei dem Lebend’gen! Der Mann hat Recht!

Noch stehen die Dinge auf demselben Fuße wie bei Boccaccio, so hat es der italienische Novellist angelegt. Kaum war der Sultan zufrieden, als sein Melchizedek davon eilt. Lessings Nathan eilt nicht davon, ist einmal
der Sultan auf gutem Wege und dem Juden mehr keine Gefahr droht, so hat es noch gute Wege, aus der peinlichen Lage des verzehrenden Zweifels herauszutreten.

Schon der zu prosaische Ausruf „Bei dem Lebend’gen! Der Mann hat Recht!“ der an ein „ja ja er hat schon recht der Patriarch“ erinnert, zeigt Lessing an, dass der gute Sultan zu wenig Philosoph war, um sich auf solche Dinge zu verstehen, aber noch mehr als dieses drückt die erbärmliche Logik sowie der Stil, den Nathan in einer Antwort gebraucht, der Antwort selbst den Stempel der grellsten Ironie auf.

      Wie kann ich meinen Vätern weniger,
      Als du den deinen glauben

sagt Nathan:

Oder umgekehrt:

      Kann ich von dir verlangen, dass du deine
      Vorfahren Lügen straft, um meinen nicht
      Zu widersprechen? – Oder umgekehrt!
      Das nämliche gilt von den Christen; usw.

und man habe nur das Oder umgekehrt ins Unendliche auf Japanesen, Chinesen usw. zu verlängern.

So ein für die epische Natur dieser Szene so wie für die poetische Form des Stückes zu alltäglicher Stil, so eine Logik schickt sich wohl nach dem vorangeschickten Axiom

      Geschichte muss doch wohl allein auf Treu
      Und Glauben angenommen werden? Nicht?

Wenn alles sich auf Geschichte gründet, wenn Geschichte auf Treu und Glauben angenommen werden muss, so komme denn zurück gute alte Zeit. Nicht nur mit deinen so unschuldigen zwei und dreißig Bahnen, die zu Gott führen, mit deiner so anstößigen Zahl dreizehn mit deinen so poetisch ausgestatteten sieben Himmeln, die Mahomed in Einer Nacht durchzuklettern wusste; aber auch mit deinem ganzen geschichtlichen Apparat, mit deiner Inquisition und mit deinem Viertheilen, wenn nicht mehr durch Menschen oder Pferdekraft; so doch durch Dampfkraft. So komme denn zurück mit allen deinen Feudalrechten und Privilegien, Leibeigenen und Kammerknechten, besonders aber vergiss nicht dein so liebsames und so geschichtlich begründetes jus primae noctae uns wieder zu bringen.

Nachdem Nathan auf diese Art von dem Religionseiferer und Bekehrungssüchtigen edle Rache genommen, nachdem Lessing in dem vorangeschickten Monolog Nathans, uns wissen lässt, dass nicht die Kinder bloß speist man mit Märchen ab – und hier ist's, wo der bloß satirische und nicht zugleich didaktische Boccaccio stehen bleibt – bricht Lessing die den Herren Theologen versprochener Maßen gespielte Posse ab und nimmt das Ernste wieder auf. Lass auf unsere Ringe uns wieder kommen, sagt Nathan und entwickelt das Unterscheidungszeichen bei den Religionen. Nicht auf dem Wege der Theorien, die erwogen und weder gezählt, noch erzählt sein wollen, aber durch die Praxis. Doch halt! ruft Nathan dem Richter nacherzählend:

      Wen lieben zwei
      Von Euch am meisten? – Macht, sagt an. Ihr schweigt? usw.

Wenn schon Christentum und Islam über Judentum, also Zwei über Einen, wenn sie es gerade nicht lieben, doch über seine Echtheit einverstanden sind; wozu hat denn auch Nathan in Jerusalem unter Christen und Muselmänner, so einen Ruf nötig gehabt, wenn's nicht vom Dichter berechnet wäre, um zu beweisen, dass er den echten Ring am Finger trägt?

Nathan ist zwar in Lessings Drama ein spezieller Fall – es wäre sonst kein Drama, das Rollen zu verteilen hätte, aber seine Theorien sind generell, und können wie gezeigt nur im Judentum generell sein. Was in Jerusalem einen Nathan gebildet hat, kann nicht verfehlen, Ähnliches auch wo anders zu tun, dieselbe Ursache muss überall dieselbe Wirkung hervorbringen können.

Nathan kennt seinen Wert, ein Urteil, das er im Vortrage auf Jahrtausende hinausschiebt, verlangt er auf einmal, dass der rechtliche Sultan schon jetzt und sogleich aussprechen möge. Saladin, der auf geschichtlichem Boden noch stehend aufsprang und zum Rufe: Bei dem Lebendigen! Der Mann hat Recht! sich hingerissen fühlte, wird da, wo es sich von Urteilsfähigkeit handelt, verblüfft; er quittiert sich bei Nathan mit einem Händedruck und die Geschichte hat ein Ende.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Lessings Verdienste um das Judentum