Peter begünstiget Moskau

Das waren die Innern Angelegenheiten, welche neben den Vorbereitungen zum Persischen Kriege, den Monarchen beschäftigten. Im Mai war alles zum Feldzuge bereit.

Ehe Peter Moskau verließ, blickte er mit Gnade auf die alte Hauptstadt des Reichs, die, wiewohl selten mit der Gegenwart des Monarchen beehrt, ihm doch allenthalben die guten Früchte seiner Bemühungen zeigte. Die Sitten hatte er gemildert, den Aberglauben bezähmt, und die Künste und Handwerke vervollkommnet gefunden. Besonders freute er sich der Tuchfabrik des Kaufmanns Thamsen, deren Lieferungen mit den besten der Holländer wetteiferten. *) Zwanzig Jahre hatte das Verbot, in Moskau zu bauen gedauert, ein Verbot, wozu ihn die Vorliebe für Petersburg und der zur Leidenschaft gewordene Wunsch, diese neue Stadt schnell aufblühen zu sehen, verleitet hatten. Das harte Verbot ward jetzt aufgehoben. Der Kaiser selbst ließ nicht nur den Kreml herstellen; es ward auch ein ganz neuer Pallast am Flusse Jausa erbauet und zu Erleichterung der Verbindung mit Petersburg eine Kanal -Arbeit begonnen. **)


*) Bassewitz I. c. p. 348.

**) Weber II. S. 75. f.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Leben Peters des Großen. Bd 3