Steenbock sucht vergebens aus Tönningen zu entkommen

Das Haus Gottorp hatte sich in die größte Gefahr des Verlustes seiner Erb-Länder begeben, ohne dass dem Schwedischen Heere dadurch wesentlich geholfen war. Denn nur eine zeitige Rettung konnte diese Festung den bedrängten Schweden gewähren. Auch suchte Steenbock den Zufluchtsort nur zu nutzen, um, durch die Kanonen der Festung geschützt, über die Eider zu schiffen, und sich so nach Mecklenburg zurück zu ziehen. Wirklich waren schon ungefähr zwei tausend Mann über den Strom gesetzt, als ein Sturm die weitere Überschiffung unterbrach.

Indes war der Zar auch schon von Friedrichsstadt an die Eider nach Lunden, Tönningen gegen über, geeilt, um die Übergeschifften entweder aufzufangen, oder sie in die Festung zurück zu treiben. Dies bewog die übergefetzte Schwedische Mannschaft in der Nacht (Febr. 21.) wieder nach Hönningen zurück zu schiffen; und Steenbocks Heer, von Geld und Lebensmitteln entblößt, von Krankheiten geschwächt, sah sich bald in solche Not versetzt, dass dessen Übergabe an das verbundene Heer nicht fern sein konnte *).


*) Anmerkung 32
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Leben Peters des Großen. Bd 2