Peters Zusammenkunft mit den Königen von Preußen und Dänemark

Die Russische Galeeren-Flotte, welche zu Liebau in Kurland überwintert hatte, holte Peter selbst von Königsberg nach Danzig, von wannen sie nach Rostock segelte, indes der Feldmarschall Scheremetew mit den, auf der Flotte angekommenen, Landtruppen in das Mecklenburgische einzurücken beordert wurde *).

Nach Mecklenburg folgte auch bald der Zar seinen Truppen. Auf dem Wege dahin unterredete er sich zu Stettin mit dem Könige von Preußen, der des Zaren Entschluss, Dänemark und Schweden im Gleichgewicht zu erhalten und dahin die kriegerischen Unternehmungen zu lenken, auch seinem Interesse völlig gemäß fand.


Nur kurz war Peters Aufenthalt in Schwerin und Wismar; denn die Sorge für seine Gesundheit rief ihn nach Pyrmont. Vorher sprach er bei Hamburg in den Gärten zu Hamm und Horn den König von Dänemark **), und der wichtige Gegenstand ihrer Unterredung war eine Landung in der Schwedischen Provinz Schonen. Der König drang sehr darauf, dass dieser, schon im verwichenen Jahre entworfene, Angriff in diesem Jahre zur Ausführung gebracht werde. Dänemark hatte jetzt doppelt darauf zu bestehen Ursache, da König Karl immittelst in Norwegen eingefallen und bis zur Hauptstadt Christiania vorgedrungen war. Peter trat auch jetzt in die Dänischen Absichten ein. Es ward verabredet, dass die Russischen, in Mecklenburg liegenden, Truppen im Junius nach Seeland abgeführt werden sollten, damit die Landung zu früher Jahreszeit vor sich gehe.

*) Tagebuch S. 25.
**) Anmerkung 53.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Leben Peters des Großen. Bd 2