Peters Lebensgefahr

Einer dieser Fanatiker glaubte gar, durch Ermordung des Zaren ein verdienstliches Werk zu vollführen. Er hatte in dieser Absicht eines Tages sich in das Vorzimmer gestellt, wohin nach gepflogener Konferenz der Zar seine Minister zu begleiten pflegte. Da er, als ob er der Schreiber bei irgend einem Kollegium sei, eine Geschäftstasche unterm Arme trug, so war er der Aufmerksamkeit der Anwesenden leicht entgangen. Wie Peter, nachdem er seine Minister begleitet hatte, in sein Kabinett zurückkehrte, drängte sich der Verbrecher, indem er in die Tasche langte, ihm nach. Ein Denschtschik, jetzt erst aufmerksam gemacht, hielt ihn zurück. Es entstand Lärm, der so lebhaft ward, dass dem Verwegenen die Tasche und mit derselben — ein Mordmesser entfiel. Der Unglückliche fiel auf sein Angesicht und bekannte sich schuldig *).

*) Stählin S. 32.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Leben Peters des Großen. Bd 2