Peter und Leibnitz

Peter sah in Torgau den Stolz Deutschlands, Leibnitz, den Weisen, welchen die Begierde, den seltenen Monarchen zu sehen, dahin gezogen hatte. Ihr Genius führte sie bald zusammen. Willkommen waren dem Zaren des Weltweisen Gedanken über die Mittel, sein Volk durch Wissenschaften und Künste zu bilden. Er trat ganz in die Ideen ein, die Leibnitz gern ihm mitteilte. Damit auch diese Zusammenkunft dem ganzen Reiche der Wissenschaft, dessen Erweiterung dem Weisen so sehr am Herzen lag, ersprießlich würde, riet Leibnitz dem Zaren, dass er über die Abweichungen der Magnetnadel in seinem weiten Reiche Beobachtungen möchte anstellen lassen. Peter versprach es. Ein ansehnliches Geschenk des Zaren, welchem im folgenden Jahre ein Titel *) und ein Jahrgehalt folgten, waren Leibnitzen angenehme Beweise des Wohlwollens des Monarchen **).

*) Er ward Geheimer Justizrat.
**) Eloge de Leibnitz par Fontenelle. Ludovici's. Hist. der Leibnitzschen Philosophie S. 204 f. Leibnitii epist. ad. Chr. Kortholt. Lps. 1735. I. p. 150. 414. Siehe auch Anmerkung 27.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Leben Peters des Großen. Bd 2