Graf Piper duldet Unrecht. Sein Tod

Am meisten litt durch diesen Feldzug ein Mann, der, obwohl er keinen Anteil daran gehabt hatte, doch einen Teil der Folgen desselben zu tragen verdammt ward. Es war der Schwedische Graf Piper, der bei Poltawa in Russische Gefangenschaft geraten war und in Moskau seinen Aufenthalt hatte. Er ward nach Petersburg gebracht, und es erging die Forderung an ihn, dass er den Holländern den Schaden vergüten solle, den sie durch die, aus Irrtum geschehene, Verbrennung ihrer Schiffe bei Helsingfors erlitten hatten. Der Unfall, hieß es, habe sich in einem Hafen, der unter Schwedischer Botmäßigkeit stehe, zugetragen. Der König von Schweden müsse also den Schaden tragen, und man sei berechtigt, sich deswegen an seinen reichen Minister zu halten. So fremd Pipern die ganze Sache, und so ungerecht die, durch Geldmangel veranlasste, Anmutung war, so ward er doch gezwungen, einen Wechsel auf dreißig tausend Taler auszustellen, der in Stockholm zahlbar sein sollte. Aber die Schwedische Regierung verbot die Verabfolgung der Summe. Die Folge war, dass Graf Piper auf die Festung Schlüsselburg in enge Verwahrung gebracht ward, wo der Siebzigjährige im Jahre 1716 sein Leben endigte *).

*) Nordberg II. S. 627.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Leben Peters des Großen. Bd 2