Benutzung der Brennnesselstängel zu Leinwand und Stricken
Wenn der Same reif geworden ist und der Stängel anfängt schwarz zu werden, so schneidet man die Brennnesseln ab, breitet sie auf einem trocknen Boden aus und wendet sie täglich zwei Mal um, oder auch öfter, wenn sie vom Regen feucht geworden sind und Schimmel zu befürchten ist. Wenn sich die Schale leicht ablöst und der Stängel rein abbricht, so ist es ein Zeichen, dass sie genug geröstet sind. Alsdann bringt man sie in kleine Bündel, und wenn sie recht trocken sind, so schnürt man sie zusammen, bringt sie unter hölzerne Walzen, wie den Flachs, und drischt sie mit Flegeln, um die zerbrochenen Stängel abzusondern. Wenn die Schale rein ist, so bringt man sie in Docken unter die Mühle und kämmt sie wie den Hanf, wenn man Leinwand daraus machen will. Sind sie zu Stricken bestimmt, so werden sie nicht gekämmt. (R. l. D.)
Aus: Archiv für Landeskunde in den Großherzogtümern Mecklenburg und Revue der Landwirtschaft. 1852
Aus: Archiv für Landeskunde in den Großherzogtümern Mecklenburg und Revue der Landwirtschaft. 1852
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Landwirtschaftliche Miszellen aus dem Jahre 1852