Die Gesellschaft zur Beförderung des Flachs- und Hanfbaues in Preußen

Unter dem Protektorate Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen hat sich in Berlin eine „Gesellschaft zur Beförderung des Flachs- und Hanfbaues in Preußen“ gebildet. Der Zweck der Gesellschaft ist die Hebung des Flachs- und Hanfbaues in allen seinen Teilen, sowohl in Betracht der Bodenkultur, als hinsichtlich der Röstung und weiteren Bereitung; insbesondere stellt sich dieselbe die Verbreitung guter Samenarten, sowie eines besseren Röstungs- und Reinigungsverfahrens und die Errichtung von Faktoreien für diese Arbeiten zur Aufgabe. Sie will die neueren Erfahrungen des In- und Auslandes sammeln und mitteilen. Sachverständige, welche die Gesellschaft annehmen wird, werden auf Verlangen der Beteiligten an Ort und Stelle entsandt, um sowohl über die Zubereitung des Bodens, als über Bestellung, Aussaat und Aufbereitung die nötigen Anweisungen zu geben. Mitglieder, welche die Hilfe dieser Sachverständigen in Anspruch nehmen, werden dabei durch Übernahme der Reisekosten von Seiten der Gesellschaft unterstützt, während sie selbst den Wochenlohn für dieselben zu tragen haben. Um ihrer Tätigkeit eine möglichst große Ausdehnung zu geben, wird die Gesellschaft die landwirtschaftlichen Vereine zur Mitwirkung einladen und in Anspruch nehmen. Wo landwirtschaftliche Vereine nicht bestehen, oder wo neben denselben ein Bedürfnis, zur Bildung von Zweigvereinen sich kundgeben sollte, wird man die Bildung solcher Zweigvereine veranlassen und begünstigen. Die Mitgliedschaft an der Gesellschaft wird von einem Jahresbeitrag von 2 Rthlr. bedingt.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Landwirtschaftliche Miscellen aus dem Jahr 1852