In 6 Schlägen: 3 Korn-, 2 Weide-, 1 Brachschlag

Um den Brachschlag auszudüngen, würden 166 Stück Rindvieh erforderlich sein. Wenn wir auch das beste Weideland annehmen, wo ein Stuck an 250 Quadrat-Ruthen genug hat, so können doch nur 133 Stück gehalten werden. Man müsste das Übrige auf den Dünger der Hofpferde rechnen, den zwar Einige, da sie immer auf dem Stalle gehalten werden, hoch anschlagen; der aber, wie Andre zugestehen, dem Rindvieh-Dünger ohnehin zu Hilfe kommen muss, wenn von einem Stück 100 Quadrat-Ruthen gehörig ausgedünget werden sollen. Schwächer dürfte hier um so weniger gedüngt werden, weil das Land nur zwei Jahre zur Weide liegt. Diese Wirtschaft ist daher, nur auf dem vorzüglichsten Boden anwendbar, und ward in Mecklenburg immer für sehr misslich gehalten; gegenwärtig aber ist diese Einteilung auf Gütern, wo man viele Wiesen und etwas Bruch- oder andere Außenweide hat, eingeführt und im Allgemeinen beliebter geworden. Man glaubt nämlich durch die Verbesserung der Weide mittelst der Kleeaussaat so viel gewonnen zu haben, dass ein Stück an 200 Quadrat-Ruthen Weide genug habe, insbesondere, wenn man bei zureichendem Heuvorrat das Vieh erst später auszutreiben braucht. Man fängt an, hiermit einen minder erschöpfenden der englischen Wechselwirtschaft sich nähernden Fruchtwechsel zu verbinden, und zielt vielleicht auch entfernt auf die Stallfütterung hin.

Ein umgekehrtes Verhältnis von 2 Korn- und 3 Weideschlägen würde zu unvorteilhaft sein, und ist daher nirgends ausgeführt.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Landwirtschaftliche Bemerkungen über Mecklenburg