Rinderzucht

Die Rindviehzucht im eigentlichen Verstande, ist in Mecklenburg unbedeutend. Auf den Gütern hat man fast allgemein aufgehört selbst aufzuziehen, seitdem es bei der Verpachtung der Holländereien nur auf die Kopfzahl ankam, und man sehr richtig berechnete, dass eine Kuh wohlfeiler zu kaufen als aufzuziehen sei. Nur der Bauer zieht Kühe auf; der größte Teil der jungen Stärken kommt aber aus dem Preußischen und aus angrenzenden Ländern. Seit einiger Zeit hat man es sehr vorteilhaft gefunden, Jütländer kommen zu lassen und gern für den Kopf zwei oder brei Thaler mehr bezahlt, indem die Eigentümer die Härte und Dauerhaftigkeit dieses Viehes, die Pächter seine Milchergiebigkeit vor anderem Vieh gleicher Größe haben schätzen lernen. Im allgemeinen aber trifft nun schlechtes Vieh in Mecklenburg an, und der Kontrast ist auffallend, wenn man aus Holstein kommt. Natürlich kann dies bei der Mecklenburgschen Einrichtung nicht anders sein. Neuerlich höre ich aber doch, dass verschiedene Begüterte wieder angefangen haben, selbst zuzuziehen. Ob dieses bloß in Rücksicht des jetzigen hohen Viehpreises, oder in der Absicht, die Art zu verbessern, und dann vielleicht den Viehstapel selbst zu übernehmen, geschehen sei, weiß ich nicht.

Ich unterdrücke verschiedene Bemerkungen über die Verhältnisse der Mecklenburgschen Güter, welche in meinem Plane lagen, ehe ich des Herrn von Ferber vortreffliche Schrift: über die Wertschätzung der Mecklenburgischen Landgüter gelesen hatte. Alles was ich hierüber sagen wollte, ist in dieser Schrift weit genauer und richtiger ausgeführt, als es von nur zu erwarten war.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Landwirtschaftliche Bemerkungen über Mecklenburg