Modder

Glücklicherweise hat sich zwar auf den Mecklenburgschen Gütern ein vortreffliches Surrogat des Mistes gefunden, welches man seit zwanzig Jahren häufig zu benutzen angefangen hat. Dies ist der sogenannte Modder, welcher, sich sehr häufig in gewissen Vertiefungen, vornehmlich in der nördlichen Seite Mecklenburgs, findet, und welches der Rückstand der Fäulnis der in diesen Vertiefungen angehäuften vegetabilischen und animalischen Teile seit Jahrtausenden ist. Dieser Modder findet sich in solchen Sinken in einem mehr trockenen oder mehr schlammigten Zustande, bis zu einer beträchtlichen Tiefe. Man holt ihn mit Stürzkarren heraus, und bringt ihn entweder gleich auf die Brachkoppel, oder lässt ihn erst in der Nähe der Moddergrube liegen und abtrocknen, ehe man ihm auf das Land fährt. Bei dieser Arbeit sind alle gute Wirte, seitdem sich der große Effekt dieses Düngers durch einleuchtende Erfahrung bestätigt hat, sehr fleißig gewesen. Auf einigen Gütern sind die Moddergruben schon erschöpft, auf andern ist noch großer Vorrat. Durch diese Modderung hat man bisher den Abgang des Düngers gewissermaßen ersetzt, und besonders den loseren Boden in Fett und Kraft erhalten.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Landwirtschaftliche Bemerkungen über Mecklenburg