26. Januar Morgens.

Bis so weit hatte ich gestern Vermögen gehabt, während des Rausches zu schreiben; ich verfiel dann in einen festen Schlaf, aus dem ich heute Morgen um 9 Uhr erwachte. Nachdem ich die im Rausche niedergeschriebenen Empfindungen gelesen, war meine erste Frage, ob ich wirklich nach der Polizeiveranda gegangen sei, oder dies blos geträumt habe? Es fand sich denn, dass ich wirklich dagewesen sei, ganz vernünftig gesprochen habe, überhaupt Niemand auch nur die leiseste Ahnung hatte, dass ich im Tekrurizustande mich befände.

Nachträglich kann ich nun noch constatiren, dass


1) man sich ungemein leicht glaubt und oft zu schweben meint.

2) Dass der Puls, im Anfange vermindert, im vollen Stadium des Rausches eine solche Geschwindigkeit erreicht, dass es für den im Rausche Befindlichen unmöglich ist, ihn zu zählen.

3) Starker Blutandrang nach dem Hinterkopfe.

4) Auffallende Lähmung der Willenkraft.

5) Das Gedächtniss verliert seine Regeln, naheliegende Dinge werden vergessen, andere aus längst vergangenen Zeiten werden aufgefrischt.

6) Alles erscheint in den schönsten Farben und in vollkommener Harmonie.

7) Manchmal lichte Augenblicke, verbunden mit schrecklicher Angst, dass dieser Zustand immer dauern möge.

8) Endlich der ganze Rausch sui generis, und eher ein Verrücktsein, als das, was wir Europäer unter Rausch verstehen, zu nennen.

Heute Morgen indess befinde ich mich vollkommen wohl und verspüre auch nicht im Mindesten einen sogenannten Katzenjammer.