Reisen in Europa und Amerika

Land und Leute in der alten und neuen Welt, Band I

Reiseskizzen aus Amerika und Europa - Mitte des 19. Jahrhunderts
Autor: Löher, Franz (1818-1882), Erscheinungsjahr: 1855

ISBN: 978-3-940206-13-8
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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Reisen, Auswanderung, Amerika, Europa, Geschichte, Land und Leute
Adaptiert von Monika Steinhäuser
Inhaltsverzeichnis
  1. Ein Tag in einer englischen Seestadt.
    1. Man stellt häufig das brittische Volk unter dem Bilde einer edlen starken Dogge dar, der Engländer aber könnte eher ein ...
    2. Die Sonne steigt in ruhiger Majestät empor über den finstern Häuserwällen, eben will sie ihr goldnes Strahlennetz ...
    3. Der Lord geht zu Gesellschaften und Vergnügungen, welche wie Alles in England einförmig sind, aber ...
    4. Außerordentlich reich aber sind die englischen Städte an Bibliotheken und an Sammlungen von ...
    5. Bei unserer Rückkehr scheint das Innere der Stadt festlich aufgeschmückt. Es ist Spätnachmittag, ...
    6. Der Fremde findet sich aber in der Regel schon nach wenigen Wochen vereinsamt in den englischen ...
  2. Im Innern von England.
    1. Die Franzosen haben jetzt ihr Land so ziemlich abgeholzt, der Regen wäscht auf ihren Bergen das ...
    2. Vorzüglich auf dem Lande entfaltet sich der englische Volkscharakter in seiner schönen Gediegenheit. ...
    3. Die Volksbildung in dem mächtigsten und reichsten Lande der Erde kann sich noch nicht entfernt vergleichen ...
    4. Die schönsten Blüthen englischen Lebens entfalten sich auf den Landsitzen der Gentry, jener zahlreichen ...
  3. Nordwales
    1. Nach den geräuschvollen Wochen, welche ich im Arbeitsgewühl der englischen Städte zugebracht ...
    2. Von Chester, wo man unter dem ärmeren Volke schon etwas von den wälschen Gurgeltönen vernimmt, ...
    3. Die Nacht blieb ich in Denbigh und bekam zum Nachtessen außer Thee und Schinken, gedörrtem Fleisch ...
    4. Ich ging in den Straßen von Llanwrst umher, und kam auch in die Kirche, welche castellartig erbaut ist. ...
    5. Ich blieb im Gasthofe fast bis zum andern Mittag und hatte ein herzliches Gespräch mit ein paar Engländern. ...
    6. Caernarvon liegt schön gebettet an dem kristallenen Grün des Menay, so heißt das schmale Meerwasser, ...
  4. Ueber das atlantische Meer.
    1. Zur Reise nach Amerika hatte ich mir in Liverpool das gute Segelschiff „die Southkarolina“ ausgesucht. ...
    2. Der liebste Schiffsgenosse war mir ein junger Erbe aus Newyork, der von seiner europäischen Reise ...

    3. Dem Kapitän gefielen freilich diese heitern ruhigen Tage weniger als uns, und er zeigte verdrießlich ...
  5. Erste amerikanische Eindrücke.
    1. Es war ein heller Sonntagsmorgen, als ich die Bai von Newyork hinauffuhr. Die Wogen hoben und ...
    2. Und welches Wohlleben überall! Auf den Märkten kauften Frauen, welche am dürftigsten aussahen, ...
  6. Hudson, Mohawk, Crenton, Tenessee
    1. Wer wochenlang die graue Oede des Meeres und darauf die dunstige Hitze Newyorks erduldet hat, ...
    2. Die Vornehmheit gilt aber bloß von den höher gelegenen Theilen Albany’s, unten an dem Kanale ...
    3. Fast das ganze Mohawkthal war von einem lebendigen Verkehre erfüllt. Der Fluß selbst. obwohl in ...
    4. Ich war nun in der Gegend der Wasserfälle. Von Utika machte ich einen Abstecher nach den etwa ...
  7. Am Niagara
    1. Es war zu Anfang Oktobers, als ich in Buffalo ankam, und es begann nach der quälenden Hitze der letzten Wochen ...
    2. Nun bestehen aber das Bette und die Ufer des Flusses auf der ganzen Strecke, auf welcher das Wasser ...
    3. Wenn man von den Fällen am Canadaufer eine gute Viertelstunde hinaufgeht, so kommt man an eine Stelle ...
    4. Ein Dampfschiff fährt über die vielbewegten Wogen zum andern Ufer. Viel interessanter ist es, auf einem ...
    5. Gewiß sind nun die Fälle am schönsten, wenn rings der Himmel blau und klar ist und die Sonne ihre ...
    6. Die Abende brachte ich, da das Wetter meist milde war, gewöhnlich unter der Halle meiner Wohnung zu, ...
    7. Auf halbem Wege zu den Fällen zurück kommt man an den Wirbelpfuhl. Er hat in der That etwas Grauenhaftes, ...
  8. Obercanada.
    1. Das Canada-Dampfboot, der Admiral, rauschte in den hellweiten Ontario hinaus, und ich betrachtete ...
    2. Ich war jetzt im berühmten Markham Township, dessen Aecker unter die fruchtbarsten gerechnet werden. ...
    3. Acht Tage lang blieb ich bei meinen freundlichen Wirthen und ritt und jagte in der Gegend umher. Wenn mir auch ...
  9. Ontariosee und St. Lorenzstrom.
    1. Mitte Oktobers herrschte in diesen nordöstlichen Gegenden bereits eine solche Kälte wie bei uns an einem ...
    2. Dieser Strom ist gewiß einer der schönsten auf der ganzen Erde. Er unterscheidet sich zu seinem Vortheile von ...
    3. Unsere Schiffsgesellschaft bot ein seltsames Gemisch. Das Oberdeck war ganz nach europäischer Art. ...
    4. Gegen halb vier Uhr landeten wir auf der Insel vor Montreal. Es zieht sich hier ein Wasserfall, la Chine genannt, ...
    5. Bei den Besuchen, die ich in Montreal machte, fand ich bestätigt, was man von dem eigenthümlichen ...
  10. Champlain- und Georgs-See.
    1. Vermont, Staat der grünen Berge! so heißt der mittlere der vier nördlichsten unter den Vereinigten Staaten, ...
    2. Die Knaben der Umgegend untersuchen noch täglich alle Buchten und verfallenen Festungswerke, ...
  11. Neuengland.
    1. „Laßt mich in meinem eigenen Lande, in meinem lieben Neuengland bleiben, in dem Lande der hellen ...
    2. Unser Postwagen hält in einer der zahlreichen Städte Neuenglands. Wo in der Welt kann es zierlichere ...
    3. Sobald nun die Anbeter, welche hier Beaus heißen, guten Abend sagen, fühlen sich die jungen Mädchen wie ...
  12. Baltimore.
    1. Was in einem Lande einmal Mode gewesen, das spukt noch lange nach unter allerlei Gestalten. ...
    2. Das kleine Dampfboot ging während der Nacht auf einem Kanale aus dem Delaware in die Chefapeakbai, ...
  13. Loses Volk in Amerika und anderswo.
    1. In Baltimore scheint überhaupt viel Sinn für Künste und Wissenschaften zu leben, und insbesondere ...
    2. In Deutschland treffen wir auf dieselben Charakterzüge, wie im germanischen Norden, es ist aber bei uns ...
    3. Das ist nun vorzugsweise der Fall bei den Völkern romanischer Zunge, bei denen das milde Klima ...
    4. Kein Land der Welt aber weist so mächtige und organisirte Banden auf, deren Hauptquartier die Straße ...
    5. Das ganze übrige Straßengesindel bezeichnet man mit dem Namen Loafers. Dies sind die Herumtreiber, ...
  14. Washington.
    1. Die vierzig englische Meilen von Baltimore nach Washington fuhr ich in anderthalb Stunden. Der Wagen rasselte, ...
    2. Das Gerichtshaus in Washington war damals vollgedrängt von Zuhörern: es wurde eine Verführungsgeschichte ...
    3. Die großartige Oeffentlichkeit, welche in Amerika herrscht, die Spannung, mit der alle jedem Charakter oder ...
  15. Amerikanische Staatsmänner.
    1. Die Vereinigten Staaten sind das Land, in welchem die öffentliche Meinung die Gedanken der Menschen ...
    2. Die drei großen Gliederungen des amerikanischen Staatslebens, die Gemeinde, der Staat, die Union, ...
    3. Kommt nun der Wahltag, so ist alles auf seinem Platze. In den Hauptorten jedes Bezirks sitzen die Führer und ...
    4. Die Führer der öffentlichen Meinung können dann auch nicht umhin ein Haus zu machen, selbst wenn sie die ...
  16. Am Susquehanna
    1. Von Washington fuhr ich über Baltimore nach Pennsylvanien hinein. Bis nach Baltimore war eine angenehme ...
    2. Ich wurde nicht müde, an dem Flusse hin und her zu streifen. Das unaufhörlich sich umsetzende Wetter, ...
    3. Wie bedeutend das Englischamerikanische dem deutschen Wesen in Pennsylvanien zusetzt, zeigte sich mir ...
Die Reiseskizzen von Franz Löher beginnen in der alten Welt, genauer gesagt in England, wo er seinen Blick kritisch auf das gesellschaftliche Geschehen richtet. Ohne erzählerische Verschönerungen beginnt er dort seine Charakterisierung von Land und Leuten und begibt sich über Wales aus nach Liverpool, um von dort aus in die neue Welt aufzubrechen. Angesteckt vom Eroberungsgeist der Auswanderer schildert er facettenreich die Details seiner eigenen Entdeckungen und lässt so den Pioniergeist vergangener Tage wach werden. New York wird der Ausgangspunkt für seine Reise entlang des Hudson Rivers hinauf nach Kanada. Zwischen seinen malerischen Landschaftsbeschreibungen mischen sich seine bisweilen schonungslosen Beobachtungen der verschiedenen Gesellschaftsschichten und Nationalitäten. Immer wieder zieht Löher Parallelen zwischen den Welten und schildert die neuartigen Lebensbedingungen, mit denen sich die "Amerikaner" im Vergleich zu ihren Vorfahren aus dem alten Europa konfrontiert sehen.

Land und Leute Bd.1 Cover

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