LOHR. UFranken BAmtsstadt.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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LOHR. UFranken BAmtsstadt.

Pfarr-K. Von der älteren rom. K. erhalten nur die Sakristei und ein merkwürdiges dekoratives Bruchstück, Arkatur mit Kleebogen, eingemauert an der nördl. Seitenwand. — Im übrigen got. Umbau, im Msch. die Arkaden rundbg. auf got. überarbeiteten Pfeilern, 6 Achsen, Decke flach. Sschiffe 1488 (Inschr.). Der Turm (W) von 1496, stattlich, auch im Stadtbilde von Wirkung. Der Chor war Grabgelege der 1559 ausgestorbenen Grafen v. Rieneck; 11 meist ansehnliche Bildnissteine sind noch vorhanden; hervorzuheben der des Thomas v. R. † 1431. Gut sind auch Reinhard † 1518 und Agnes † 1519. Die Tafel für Philipp v. R. † 1559 von P. Dell d. J. Die Lehnsleute und Beamten haben ihre Epitaphe im Schiff; die besten die der Elisabeth v. Lauter 1543, Friedrich v. Kerpen 1629 in der Richtung des M. Kern. — Taufstein 1488.

Rathaus. 1601. Got. und renss. Formen noch sehr naiv gemischt. Im Erdgeschoß ringsum große (ursp. offene) Blendarkaden, die Pfll. in ganz ma. Weise aus lebhaftem Wechsel von Hohlkehlen und Rundstäben. Die beiden Obergeschosse modern umgestaltet; regelmäßig verteilte breite 2teilige Fenster mit got. Profilierung. Die Treppe in einem vorgebauten polyg. Turm. Im Innern Vorplätze und Säle mit renss. Decken.

Kurmainzisches Schloß, jetzt kgl. Bezirksamt, mehrere schlanke Rundtürme zu einer originellen Gruppe verbunden, Nordflügel 1561, Südbau 17. Jh.

Mächtiger Stadtturm mit großem Gußerker (14. Jh.).