LANDSBERG. Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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LANDSBERG. Pr. Sachsen Kr. Delitzsch.

Stadt-K. sprom. Schiff von 7 : 20 m, im O 1/2k. Apsis, WTurm in gleicher Breite mit dem Sch. und gegen dieses in 2 Bogen geöffnet. Rom. Tympanon, S. Nikolaus zwischen Gotteslamm und Löwe.

Doppelkapelle der seit 1180 genannten Burg. Das weitaus interessanteste Denkmal des Kreises. E. 12., A. 13. Jh. — Rck. von 11,5 : 9 m, Aufbau in 2 gesonderten Geschossen, die durch eine Öffnung im Boden des oberen in Verbindung stehen. Jedes hat 3 grätig gewölbte Schiffe von gleicher Höhe. 2 Doppeljoche, in denen schwere kreuzf. Pfeiler und schlanke elegant dekorierte Säulen kontrastieren (Kapitelle interessante Weiterbildung des Königslutterer Typus); im W ein quer durchlaufender Gang, im O 3 durch beide Geschosse durchgehende Apsiden. Die enge Treppe liegt außerhalb der SWand und ist geraden Laufs. Das zweite Obergeschoß, als Wohnraum dienend, ist spätere Zutat. — Die 2 merkwürdigen Portale in Sachsen analogielos. Das größere in der Architekturform einfach, nur Rücksprung, aber die Leibungsfläche [pg 231] reich ornamentiert, an den Pfosten figürliche Reliefs, im Tympanon Christus in der Mandelglorie zwischen Engeln, alles sehr verwittert. Am kleineren giebelförmiger Sturz ohne Entlastungsbg. Schnitzaltar, um 1500.