II. Von den Dörfern etc., welche noch von Wismar. Leuten bewohnt werden.

Doch es sind der heute noch übrigen Wismarischen Dörfer, Gottlob noch mehr, als der eingegangenen oder veräußerten, welche, was die Abnutzung betrifft, zum Theil der Stadt und Kämmerei derselben, zum Theil den Kirchen zugehörten; sie wurden daher zur genaueren Verständigung theils Stadt- theils Kirchendörfer genannt, welche indeß doch alle von solchen Leuten besetzt sind, welche zu den Wismarischen Land-Unterthanen zu rechnen sind.

Eben dasselbe kann man sagen von den noch übrigen Höfen, Mühlen und andern Wohnungen vor der Stadt, daß deren nemlich auch noch wohl mehr vorhanden als eingegangen sind. Wer daran zweifeln will, der vergleiche das folgende mit dem obigen und er wird schon beipflichten.


Die Namen der heutigen Wismarischen Dorfschaften und Höfe (aus welchen von den Einwohnern, die allhier zu bedenken sind, schon einigermassen kann geurtheilt werden) sind diese:

1. Bantau, zwei Meilen von dem Pölerthor hinaus.
2. Bentz vor dem Alt-Wismarischen Thore.
3. Clützendorf oder Clüssendorf, eine halbe Meile vor dem Mecklenburgischen Thore.
4. Dammenhusen, nahe vor dem Lübschen Thore.
5. Martensdorf vor dem Mecklenburgischen Thore; daselbst hat die Stadt einen Verwalter-Hof.
6. Peplau, zwei und eine halbe Meile vor dem Pölerthor.
7. Stavien, ein Verwalter-Hof, ganz nahe vor dem Mecklenburger Thor.
8. Triwald oder Triwalck, auch nahe vor dem Mecklenburger Thore, wo man 1720 ein Verwalterhof anlegte.
9. u. 10. Wendorf (das vorderste und mittelste) nahe vor dem Lübschen Thore.
11. und 12. Woltersdorf (das kleine und das große) auch nahe vor dem Lübschen Thore.

Die Mühlen, welche noch vorhanden und bewohnt werden, sind:

1. Die St. Jakobs-Mühle, sonst auch die Dammenhuser genannt, nahe vor dem Lübschen Thore.
2. u. 3. Die vorderste und hinterste Grönings-Mühle, nahe vor dem Mecklenburger-Thor, deren jene vorhin auch die Morhoffs etc. it. die Wotrentzer, diese aber vorhin die Carauer it. die Steine-Mühle genannt wurde.
4. Die Mühle bei dem Rothen-Thor, sonst die Staviner it. die Flinckers-Mühle genannt.
5. u. 6. Die Wald- und die Papier-Mühle, etwas weiter hinaus vor selbigen Thore.
7. Die Viereggen-Mühle ganz nahe vor dem Mecklenburger Thore.

Die Loh- und Korn-Mühle, it. der Weißgerber-Hof nahe am Altwism. Thore, sind fast unbewohnt.

Die Höfe und Burgen etc, die noch vorhanden und bewohnt werden, sind:

1. Vor dem Lübschen Thor: die Lübsche Burg, der St. Jakobs Hof nebst Zubehör, die Ziegelei bei St. Jakob, einige kleine Häuser, die vorher Corps des Gardes oder andere Wohnungen gewesen.
2. Vor dem Mecklenburger-Thor: das Rothe-Thor, Rathken-Hof und Grönings Garten.
3. Vor dem Alt-Wism. Thor: Zwei Fischerhäuser, der Lohgerber-Hof, das Haus, wo die Grothusen-Schanz gewesen, spottweise die Philipsburg genannt, der Schweinkrug, die bleiche, der Mühlenhof am Lehmberg, die Flöte oder der Kuhlmannshof, die Hornstorfer- und Critzauer-Burg.
4. Vor dem Pöler-Thore: die Ovelgun, 2. der Schweinkrug, 3. die Müggenburg etc. (vid. infr. sect. 4. c. ult.)


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar