III. Ob andere Orte die ebenso heißen vorhanden.

So weit ist es mit dem Namen Wismar bisher noch nicht gekommen daß verschiedene Städte (wie Frankfurt a. M. und a. O., Königsberg in Preußen und in der Mark, Hall in Schwaben und im Magdeburgischen, Köln a. N. und an der Spree etc.) denselben sollten geführt haben.. Zwar hat vor etlichen 30 Jahren ein ungarischer Conversus berichten wollen, daß in Ungarn, gegen Siebenbürgen hin, eine ansehnliche Stadt dieses Namens läge, aber so viel man auch nachgesucht und nachgeforscht, so hat man doch weiter nichts finden oder erfahren können, als daß, nach dem Bericht Cluveri in introd. lib. 4, c. 2, p. 389, das bekannte Neuhäusell von den Ungarn sonst Wymar genannt wurde. Doch hat man auch bemerkt, daß unweit der Stadt Wien auf der Insel Schütt, ein Ort Wismayer benannt, belegen sei, vid. Anon. Scharffsicht Kaiserl. Adler, Th. I, S. 9, 10, histor. Kernchronik an. 83, S. 16. Noch etwas von einem Merseburgischen Wesmar ist in novis liter. Hamburg, an. 1703, p. 459 anzutreffen. Endlich hat man etwas von einem Dorf Wismar an der Löhr, eine halbe Stunde von Gießen, gefunden, daß nemlich i. J. 1693 ein Kornhalm mit vielen Aehren dort gewachsen. Aber unserm Wismar kommt doch dasjenige am allernächsten, welches von einem Künstler (der i. J. 1691 einen schönen Plan dieser Stadt, woraus alle Gassen derselben, nebst den damaligen Fortificationswerken sehr accurat verfertigt) etwa i. J. 1693 erhaben gemacht wurde, und so viel man weiß noch diesen Tag in der königlichen Kunstkammer zu Stockholm aufbewahrt wird.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar