III. Von dem gegenwärtigen Tribunal und andern Königlichen Gebäuden.
Wie die Hochfürstliche Landes-Obrigkeit ehedessen verschiedene besondere Wohnungen in Wismar gehabt, so heute die Königliche hohe Landes-Obrigkeit auch. Es sind jetzt in Wismar verschiedene Königliche Gebäude, welche in alte und neue eingeteilt werden mögen. Zu jenen gehört das Tribunal, die Licent, das alte Proviant-Haus, wobei man des der Stadt gehörigen Gouvernements-Hauses auch gedenken kann. Zu diesen das Königliche Magazin, so wie das neue Proviant-Haus.
Das Tribunal-Gebäude (welches von dem hiesigen Königlichen hohen Tribunal seinen Namen führt) ist eben dasselbige, welches ehedem der Mecklenburgische oder der Fürstliche Hof genannt worden, und von welchen oben schon gehandelt worden, doch ist selbiges im Jahre 1653, da das hohe Tribunal hergekommen, und in den folgenden Jahren um ein bedeutendes verbessert. Es liegt nahe an der St. Jürgens-Kirche, gegen den östlichen Theil derselben, und ist der westliche Theil der älteste. Daß es an der östlichen Seite noch nicht völlig ausgebaut, giebt der Augenschein. Von dem südlichen und nördlichen Theil aber weiß man, daß Herzog Johann Albrecht im Jahre 1554 ihn habe aufführen lassen. Jetzt merken wir nur noch, daß der südliche Theil der vornehmste. Er hat drei Stockwerke, davon das oberste Se. Excell. der Herr Präsident, wenn er gegenwärtig, bewohnen. Das mittlere enthält den großen Audienz-Saal, die Raths-Stube, die Kanzlei, das Archiv, die Bibliothek etc. Die untersten Zimmer sind den Pedellen und Ihrer Excell. Bedienten eingeräumt.
Die Königliche Licent ist ein ziemlich großes Haus in der großen Schmiede-Straße, an welchem das Königliche Wappen zu sehen ist. Das Gouvernements-Haus liegt am Markt, dem Rathhause gegenüber; es gehört der Stadt, soll aber deswegen seiner hier gedacht werden, weil es seit dem Jahre 1641 von Königl. Leuten, von Kommandanten und Gouverneurs gewöhnlich bewohnt wurde.
Das alte Königliche Proviant-Haus liegt an der Ecke des Loh-Berges und der Königs-Straße, hat unten einen großen Raum und oben verschiedene Boden, in und auf welchen in vorigen Jahren eine ziemliche Menge Proviant, zum Besten der Miliz, gelegt worden. Es gehört auch hierher die Königl. Rentkammer, ein kleines Gebäude auf dem schwarzen Kloster-Hof.
Das Königliche Magazin oder Zeughaus, ist neuer als alle vorigen, besonders das gegenwärtige. Es liegt unten auf der Faulen-Grube; das ehemalige war größer als das gegenwärtige, hatte ein doppeltes Dach, war etwas von der Mauer abgelegen. Jm Jahre 1689 ward der Grund erstlich zu demselben gelegt und der Bau in wenig Jahren vollendet. Nachdem im Jahre 1699 der Pulver-Thurm, unweit davon, vom Blitz angezündet worden, ward das ganze Gebäude dadurch so zugerichtet, daß man das übriggebliebene wegbrechen mußte; da denn das gegenwärtige nebst allem Zubehör wieder aufgebaut worden, welches, wie es im Jahre 1717 gerettet worden, solches ist oben bereits angezeigt worden.
Das neue Königliche Proviant-Haus liegt ohnweit von der Gruben-Mühle, ist nordwärts erst in einem unbekannten Jahre erbaut. Vorhin waren Gärten da, die man den Eigenthümern bezahlt hatte, ehe der Bau angefangen werden sollte. Auch dieses ist im Jahre 1717 eben wie das Königliche Magazin gerettet worden. Gott helfe nach seinem heiligen Willen, daß diese Häuser bald alle sich wiederum in ihrem vorigen Stande befinden mögen!
Das Tribunal-Gebäude (welches von dem hiesigen Königlichen hohen Tribunal seinen Namen führt) ist eben dasselbige, welches ehedem der Mecklenburgische oder der Fürstliche Hof genannt worden, und von welchen oben schon gehandelt worden, doch ist selbiges im Jahre 1653, da das hohe Tribunal hergekommen, und in den folgenden Jahren um ein bedeutendes verbessert. Es liegt nahe an der St. Jürgens-Kirche, gegen den östlichen Theil derselben, und ist der westliche Theil der älteste. Daß es an der östlichen Seite noch nicht völlig ausgebaut, giebt der Augenschein. Von dem südlichen und nördlichen Theil aber weiß man, daß Herzog Johann Albrecht im Jahre 1554 ihn habe aufführen lassen. Jetzt merken wir nur noch, daß der südliche Theil der vornehmste. Er hat drei Stockwerke, davon das oberste Se. Excell. der Herr Präsident, wenn er gegenwärtig, bewohnen. Das mittlere enthält den großen Audienz-Saal, die Raths-Stube, die Kanzlei, das Archiv, die Bibliothek etc. Die untersten Zimmer sind den Pedellen und Ihrer Excell. Bedienten eingeräumt.
Die Königliche Licent ist ein ziemlich großes Haus in der großen Schmiede-Straße, an welchem das Königliche Wappen zu sehen ist. Das Gouvernements-Haus liegt am Markt, dem Rathhause gegenüber; es gehört der Stadt, soll aber deswegen seiner hier gedacht werden, weil es seit dem Jahre 1641 von Königl. Leuten, von Kommandanten und Gouverneurs gewöhnlich bewohnt wurde.
Das alte Königliche Proviant-Haus liegt an der Ecke des Loh-Berges und der Königs-Straße, hat unten einen großen Raum und oben verschiedene Boden, in und auf welchen in vorigen Jahren eine ziemliche Menge Proviant, zum Besten der Miliz, gelegt worden. Es gehört auch hierher die Königl. Rentkammer, ein kleines Gebäude auf dem schwarzen Kloster-Hof.
Das Königliche Magazin oder Zeughaus, ist neuer als alle vorigen, besonders das gegenwärtige. Es liegt unten auf der Faulen-Grube; das ehemalige war größer als das gegenwärtige, hatte ein doppeltes Dach, war etwas von der Mauer abgelegen. Jm Jahre 1689 ward der Grund erstlich zu demselben gelegt und der Bau in wenig Jahren vollendet. Nachdem im Jahre 1699 der Pulver-Thurm, unweit davon, vom Blitz angezündet worden, ward das ganze Gebäude dadurch so zugerichtet, daß man das übriggebliebene wegbrechen mußte; da denn das gegenwärtige nebst allem Zubehör wieder aufgebaut worden, welches, wie es im Jahre 1717 gerettet worden, solches ist oben bereits angezeigt worden.
Das neue Königliche Proviant-Haus liegt ohnweit von der Gruben-Mühle, ist nordwärts erst in einem unbekannten Jahre erbaut. Vorhin waren Gärten da, die man den Eigenthümern bezahlt hatte, ehe der Bau angefangen werden sollte. Auch dieses ist im Jahre 1717 eben wie das Königliche Magazin gerettet worden. Gott helfe nach seinem heiligen Willen, daß diese Häuser bald alle sich wiederum in ihrem vorigen Stande befinden mögen!
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar