III. Vor dem Lübschen Tore.

sind ehedessen gewesen: 1) Die Ziegelscheune aus dem Reiferwall ist 1309 von den Mönchen wider des Raths und der Stadt Willen erbaut, aber 1687 der Fortification wegen weggebrochen; eine andere Ziegelei etwas weiter hinaus, deren 1316 schon Meldung geschieht; 3) der Seifensiederhof ist 1673 von Wolter Blocken angelegt, aber nach einigen. Jahren der Fortification wegen wieder eingegangen. Eben damals brach man auch 4) einen andern Gartenhof hinweg, welcher vielleicht derjenige noch mag gewesen sein, der 1439 der Hildebrandische geheißen.
Noch sind vorhanden: 1) Die Lübsche Burg, welche aber in der letzten Blokade 1715 sammt dem dortigen starken Thurm von den Hannoverschen ruinirt wurde. Nach der Zeit ist das Haus (welches sonst nur gegen 1690 erstlich wieder aufgebauet) wieder aufgerichtet worden. 2) Der Hof zu St. Jakob ist vermnthlich vor 1238 schon erbaut gewesen; 1511 haben die Dänen diesen Hof abgebrannt. Die Kaiserlichen haben demselben 1630 nicht mehr als für 5000 Rthlr. Schaden zugefügt. Wie es demselben 1675 in der damaligen dänischen Belagerung ergangen, das ist aus Springinsguths Erzählung zu ersehen, und man kann sagen, daß am 27. Juli 1713 die Moskowiter denselben geplündert. Am 23. Juli 1715 haben die Belagernden denselben in Asche gelegt, doch bald hernach ist er nebst Zugehör wiederum aufgerichtet worden. 3) Die Ziegel-Scheune bei St. Jakob ist zuerst circa 1690, da die auf dem Reiffer-Wall eingegangen, hieher gekommen. 1715 haben die Dänen und Hannoveraner sie abgebrannt, in dem folgenden Jahre aber ist sie wieder reparirt worden. 4) u. 5) Einige kleine Häuser, welche ehedessen für das Garde-Corps gewesen, ein königl. Laboratorium bildeten.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar