V. Von den Kriegen des 16. Jahrhunderts.

In dem 16ten Jahrhundert hat man Gottlob! mehr Ruhe und Friede gehabt, als in den vorhergehenden, doch ist dann und wann in demselben auch etwas vom Kriege vorgekommen, als i. J.
1502 sqq. hat man mit Dänemark, welches mit Schweden im Kriege verwickelt gewesen, und den Städten die Fahrt nach Schweden nicht gestatten wollte, etwas zu thun gehabt.
1505 sind Lübeck und Mecklenburg so an einander gerathen, daß im Jahre 1506 die Lübecker unter andern auf Poel gefallen, und daselbst nicht geringen Schaden gethan.
1510 ist ein neuer Krieg zwischen Dänemark und den Seestädten angegangen, damals haben einige dänische Leute unter Hele, unweit Danzig, ein Wismarisches Schiff genommen, aber die Wismarischen haben sich der Dänen bemächtigt, die auf ihrem Schiff gewesen, und sie sind als Gefangene hereingebracht.
1511 ist ein neuer Krieg zwischen den Städten und den Holländern erfolgt; die Dänen haben in dem Wismanschen Hafen einige Schiffe verbrannt, von der Wismanschen Bleiche etwas Lein weggeholt, ja die Stadt selbst in Brand stecken wollen, an deren Statt einige Dörfer, Wendorf und St. Jakobs-Hof haben herhalten müssen, doch diese haben sich nebst andern Städten, bald hernach, nicht nur an den Dänen, sondern zugleich an den Holländern, gut genug gerochen, mit den Dänen bei Bornholm tapfer sich herumgeschlagen und verschiedene holländische Schiffe erobert.
1523 haben die Städte dem Könige von Dänemark auf’s Neue den Krieg angekündigt. Einige Herren haben deßwegen Wismar überrumpeln wollen, welches ihnen aber nicht gelungen.
1526 hat nebst einem Lübeckschen, ein Wismarisches Schiff auf der norwegischen Küste mit einem andern, ein heftiges Gefecht gehalten.
1532 ist König Christiernus durch der Städte Beitrag gefangen genommen worden.
1533 hat König Friedrichs Tod in Dänemark zu einem neuen Kriege Anlaß gegeben, in welchem hernach auch die Wismarischen mit verwickelt worden sind, welche den Krieg mit Dänemark noch länger als die Lübecker geführt haben.
1552 u. 53 haben in Mecklenburg wegen der Landes-Theilung sich einige Weitläufigkeiten hervorthun wollen.
1565 haben die Lübecker ein schwedisches Schiff, in den Wismarischen Hafen, wider den Willen des Landesherrn angegriffen, sind aber, von Poel ab, zu weichen genöthigt worden.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar