Zweites Kapitel. – Von den Wismarischen Kriegsläufen.

Es ist etwas Gewöhnliches, daß der Ort, welcher jetzt gemeiniglich Wismar, lat. Wismaria, genannt wird, früher in lateinischen Schriften auch Wissemer, Wismar und Wysmar geschrieben worden. Das erste findet man unter Anderm in einem gewissen Schreiben Henrici Leonis, welches im Jahre 1271 aufgesetzt, das andere kömmt hin und wieder nicht nur in Hoch's Lübscher Chronik vor, sondern auch in verschiedenen alten lateinischen Urkunden aus den Jahren 1299, 1338, 1396 etc., das dritte liest man besonders in einein alten lateinischen Fragment einer Wismarschen Chronik vom Jahre 1339. Weniger kommt Weismar oder Vissomaria vor, doch ist jenes von Ferrario, in indice Geograph, tit. Wism. und von Schottelio de Singul. et antiqu. juib. in Germ. c. 26 p. 491, dieses aber von Cluvero lib 3. Germ. Antiqu. c. 27 p. 106 gebraucht worden. Ungewöhnlich ist es indessen, wenn Einige Wissizimier und Wissimiria, geschrieben, und man trifft jenes an in Historia Polon, Dlugotsi T. I. p. 803 und 831. dieses aber aus einem Brief, der im Jahre 1538 aus England nach Wismar gesandt wurde, am häufigsten findet man, selbst in den allerältesten Schriften Wismar und Wismaria, oder, was ja einerlei Wysmar, Wysmaria und Wissemaria, doch zuweilen auch Wismarium, wie solches theils in alten Urkunden aus den Jahren 1297, 1300, 1310 etc, theils mit alten Wismarschen Münzen, mit dem großen Wismarschen Stadtsiegel, aus Crantz. Metropol. lib. 111. c. 30 und aus dem neuen vom Jahre 1711 S. 348 zu beweisen ist. Wismor und Wismur aber hat man bisher noch nirgends finden können.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar