II. Von teueren und wohlfeilen Zeiten.

Nach dem Gewitter richten sich die Früchte, und sodann auch die theuern und die wohlfeilen Zeiten. Es mag demnach, da von jenem gehandelt worden, auch von diesem etwas folgen.
1273 ist an vielen Orten eine solche Theuerung gewesen, daß viele Leute Hungers starben. Der Scheffel Roggen hat gegolten 5 ßl., Gerste 3 ßl., Haber 2 ßl., und dieses von der Fasten bis zur Erndte. Nach der Erndte hat der Scheffel Roggen 9 Pf., Gersten 10 Pf. und der Haber 6 auch 4 Pf. gekostet.
1279 war dieselbe Theuerung, wo wieder einige Leute Hungers starben.
1280 galt der Scheffel Roggen 9 Pf., ein Huhn 2 Pf., acht Heringe 1 Pf.
1304 galt die Tonne Butter 3 Mark; ein Taglöhner bekam täglich 5 Pfennige, ein Scheffel Roggen galt 11 Pf., das Pfund Butter 3 Pfennige, eine Kuh soll 3 Schilling, ein Schaaf 4 Witten, 15 Eier 1 Pfennig, eine Tonne Bier 4 Schilling gekostet haben.
1310 hat man aus diesen Ländern so viel Korn nach Flandern geschifft, daß daher damals eine Theuerung entstanden.
1315 ist auf dem damaligen nassen Sommer eine große Theurung erfolgt.
1319 hat Jemand für 7 slavische Mark einen Hof vor dem Alt-Wismarischen Thor gekauft.
1322 hat man den Scheffel Roggen zu 4 Schilling, Hafer aber zu 14 Pf. gerechnet.
1323 hat man die alte Wismarische Mühle für 100 Mark slavischer Pfennige einem Müller sechs Jahre lang in Miethe gethan; dies thut jährlich noch nicht 10 Mark Lübsch.
1332 hat man jährlich ein Haus für 1 Mark zur Miethe haben können.
1367 und 68 sind viele Tausend Leute Hungers gestorben, weil, der Scheffel Roggen 6 ßl. gegolten.
1369 galt der Scheffel Roggen wieder 9 Pfennige, das Pfund Butter 2 Pf.; ein Arbeitsmann bekam täglich drei Heller.
1381 galt das Pfund Butter 2 Pf. Eine Tonne gutes Bier 4 ßl. Ein Arbeitsmann bekam des Tages drei Heller.
1387 hat man am Rhein das Fuder Wein für 8, ja für 4 Gülden gekauft.
1389, hat ein Schaaf 1 ßl. 4 Pf., eine Kuh 8 ßl. 15 Eier 1 Pf. Der Scheffel Roggen 11 Pf. gegolten.
1402 war es sehr theuer in Wismar. Der Scheffel Waizen kostete 8 ßl. Roggen 7 ßl. Gerste zur Saat 6te halb bis 6 ßl. Erbsen 8 ßl. Wicken 10 ßl. Hafer 3 Schill.
1415 wurden den Armen 5 Mark Rente vermacht, dafür denselben, das eine Jahr 4 Kleider, jedes Kleid von fünf Ellen, das andere Jahr 12 Paar Schuh sollten gegeben, und das alsdann noch übrige Geld unter den Armen ausgetheilt werden.
1419 galt der Scheffel Roggen 9 Pf.
1421 war so viel Mast, daß 100 Pfund Speck nur 7 ßl. kosteten, und 100 Eier galten 1 ßl.
1452 wurden den Stadt-Armen 5 Mark zu Brod und Butter oder Speck vermacht, doch sollte jedesmal einem Armen nur für 1 Pfennig gegeben werden.
1456 galt der Scheffel Roggen drittehalb Groschen, Waizen 2 Groschen, ein Quartier Wein 1 Pf., 15 Eier 1 Pf., 1 Pfd. Lachs 3 Pf, 20 Heringe 1 Pf.
1459 hat Jemand 120 Mark Kapital den Armen vermacht, davon jährlich 20 Paar Armen-Schuh anstatt der Renten sollten abgegeben, und noch 20 ßl. jährlich den Schustern zu einer Tonne Bier gezahlt werden.
1460 ist vor der Erndte in diesen Landen eine große Teuerung gewesen.
1478 haben in Dänemark gekostet ein Paar Stall-Ochsen 24 ßl., eine fette Kuh 10 ßl., eine Tonne Butter 3 Mark, eine Last Malz 20 Mark, eine Tonne gut Bier 1 ßl., ein Scheffel Hafer 1 Pf.
1481 hat man die Last Roggen in Lübeck um 9 Mark Lübisch gekauft.
1483 hat unter andern die Tonne Butter 5 Mark Lübisch gekostet.
1191 ist des nassen Jahres wegen der Scheffel Roggen auf 6 ßl., das Stück oder Schpf. Mehl auf 3 Mark 6 ßl., eine Tonne Butter auf 9 Mark etc. gestiegen.
1492 hat der Scheffel Roggen 7 Witt., Waizen 6 Witt., Gerste 11 Witt., Hafer 5 Witt, gekostet.
1193 war es erstlich theuer, der Scheffel Waizen 7 ßl. Roggen 6 ßl., Gerste 6 ßl. auch 19 Witt., Erbfen 12 ßl, Hafer 10 Witt., die Tonne Butter 40 auch 11tehalb Mark. Um Ostern kam der Scheffel Roggen auf 5, auch 6 ßl., Gerste 4 ßl., Erbsen und Wicken 9 ßl., die Tonne Butter 6 Mark. Nach Michaelis galt der Waizen 3 ßl., Roggen 7 Witt., Gerste 8 Witt., Erbsen 3 ßl., Wicken 11 Pf., die Tonne Butter 7 Mark.
1496 oder 95 ist erstlich die Bier-Probe zu Wismar angeordnet. Da hat gegolten die Kanne gut Bier 3Pf., gestraft Bier 2 Pf., die Tonne Butter 5 bis 6 Mark, das Stück Mehl 14 ßl., die Tonne Fleisch 24 bis 27 ßl., der Scheffel Waizen 8 Witt., Roggen 5 Witt., Gerste 5 Witt., Hafer 10 Pf.
1500 hat gekostet der Scheffel Roggen 2 ßl., Gerste 3 ßl. 6 Pf., Waizen 10 Witt., Hafer 4 Witt.
1501 ist ein goldenes Jahr gewesen, der Scheffel Gerste hat gegolten 8 auch 9 Witt., Waizen 3 ßl., Roggen 6 oder 7 Witt., Hafer 4 Witt., das Drömt Hopfen 12 auch 9 ßl.
1502 hat gegolten der Scheffel Waizen 9 auch 10 Witt., Roggen 8 Witt., Hafer 4 Witt., Erbsen 10 Witt., die Tonne Butter 8 Mark, die Tonne Fleisch 2 Mark 2 Schilling.
1503 hat gekostet der Scheffel Roggen 6 Witt., Waizen 8 Witt., Gerste 5 Witt., Hafer 1 ßl.
1504 wurde gekauft der Scheffel Roggen zu 4 ßl., Waizen 4 ßl. 2Pf., Gerste 11 Witt., Hafer 7 Witt., das Stück Mehl 2 Mark 2 ßl. Noch hat gegolten
1506 der Schl. Roggen 6, W. Waizen 8, W. Gerste 5, Hafer 1 ßl.
1507 der Schl. Roggen 6, W.,Waizen 9, W. Gerste 7, Hafer 1 ßl.
1508 der Schl. Roggen 7. W. Waizen 11, W. Gerste 5, Hafer 10 Pf.
1516 der Schl. Roggen 10, W. Waizen 11, W. Gerste 6, die Tonne Bier 12 ßl.
1522 ist das Korn so häufig weggeschifft, daß der Scheffel von 3 bis 5 ßl. gestiegen.
1530 hat gekostet der Scheffel Roggen 2 ßl., Gerste 3 ßl., eine Tonne Bier 12 ßl., ein Fuder Holz 8 ßl.
1533 hat der Scheffel Waizen gekostet 4 ßl, 4 Pf.
1535 hat man gekauft den Scheffel Roggen für 3 ßl., Waizen für 4 ßl. 4 Pf., ein Fuder Holz für 5 ß.
1536 haben gekostet die Tonne Bier 12 ßl., die Tonne Hering 2 Thlr., ein Scheffel Gerste 4tehalb ßl.
1537 wurde verkauft die Tonne Bier für 12 auch 13 ßl., der Scheffel Roggen 12 Witt.
1538 hat man für die Last Roggen 21 Mark, für den Scheffel Erbsen 7 ßl., für Wicken 8 ßl. gegeben.
1699 ist der Preis des Roggens à Scheffel 6 ßl., für eine Wage Rothscheer 28 ßl. gewesen.
1540 ist anfänglich eine ziemliche Theuerung gewesen, unter andern hat der Scheffel Gerste gegolten 6te halb ßl. Endlich ist das Korn abgeschlagen, welches einigen Wucherern Anlaß gegeben, sich selbst zu erhängen.
1545 stieg, des nassen Sommers wegen, das Korn im Herbst gar sehr.
1546 war es in Wismar so theuer, daß der Scheffel Roggen 1 Thaler oder 31 ßl. kostete. Nach der Erndte kam der Scheffel erstlich auf 9, hernach auf 4 ßl., die Gerste galt erstlich 24 ßl., die Erbsen 28 ßl.
1547 ist gekommen der Scheffel Roggen auf 4, ja 3 ßl., der Waizen 7 ßl., der Hafer 2 ßl., die Kanne Bier 3 Pf., die Tonne Kohlen 9 Pf.
1552 hat die Tonne Bier 14 ßl. gegolten.
1553 hat gegolten der Scheffel Roggen 11 ßl., Malz 9 ßl., ein Drömt Hopfen 26 ßl., eine Tonne Butter 20 Mark.
1554 hat die Tonne Bier 16 ßl. gegolten.
1560 hat die Tonne Mumme oder Bier 30 ßl. gekostet, eine Last Waizen 60 Mark, eine Last Malz 46 Mark, eine Last Roggen 39 Mark.
1562 hat eine Tonne weißes Bier 28 ßl. gekostet, das andere 23 ßl.
1566 hat der Scheffel Gerste 12 ßl. gegolten, hernach 27 bis 30 ßl.
1570 hat die Tonne Tafel-Bier 10 ßl. gegolten.
1574 ist das Balen-Salz so theuer gewesen, daß die große Last 10 bis 44 Thaler gegolten.
1575 ist ein sehr gesegnetes Jahr gewesen und soviel Korn gewachsen, daß man es kaum lassen konnte. Sonst hat gegolten
1576 der Schl. Roggen 8 ßl., Gerste 9 ßl., Erbsen 10 Schill.
1578 der Schl. Roggen 15 ßl., Waizen 22 ßl., eine Tonne Butter 30 Mark.
1579 der Schl. Roggen 10 ß., Waizen 14 ßl., eine Tonne Vier 26 ßl.
1580 der Schl. Roggen 22 bis 24 ßl., Malz 13 bis 14 ßl. Viele Leute haben in etlichen Tagen kein Brod gehabt, sondern mit Kraut und Kohl sich erhalten. Doch nach der Erndte hat man den Scheffel Roggen wieder für 11 ßl. kaufen können.
1584 kostete der Scheffel Roggen 10 ßl., die Gerste 13 auch 14 ßl., die Tonne Bier 2 Mark.
1586 hat die Tonne Kohlen im Winter gekostet 8 bis 9 ßl. Der Roggen ist nicht wohl gerathen, daher der Scheffel Saat-Roggen gestiegen auf 24, 28 ja 31 ßl. Bei Marstrand ist auch kein Hering gefangen, und sind die Wismarischen Schiffe alle wieder ledig von dannen zu Hause gekommen. Der Brod-Roggen galt um Martini schon 18 bis 19 ßl.
1587 wäre das Korn noch theurer geworden, wenn man nicht aus Preußen, Liefland und sonst viele Schiffe voll geholt; daher der Scheffel doch nicht höher gestiegen, als 19 oder 20 ßl. Im Lande ist große Noth gewesen, daher im Juli zuweilen aus Wismar einige Tage 30 und mehr Last ausgefahren, weshalb der Scheffel endlich auf. 23 ßl. gekommen, besonders weil der Sommer und die Erndte schlecht gewesen. Hering ist auch so wenig gefangen, daß die Tonne sieben Thaler gegolten hat.
1589 um Fastnacht kostete der Scheffel Roggen 11 ßl. Gerste 8 bis 9 ßl. Waizen 16 auch 17 ßl. Der Hopfen ist sehr schlecht gerathen; um Gallen kostete das Drömt 10 bis 11 Mark Lübsch. Frischer Dorsch ist dieß Jahr zu Wismar gar nicht gefangen, imgleichen in Norwegen auch keine Heringe.
1590 um Pfingsten hat das Drömt Hopfen gekostet 24 Mark, daher die Tonne Bier 2 Mark 4 ßl. gekommen. Gegen die Erndte hat der Hopfen 30 Mark gekostet. Sonst hat man im Herbst für schlechten Hafer 7 auch 8ßl. gegeben, Gerste 13 auch 14 ßl. Vier Tage nach Michaelis hat man den Hopfen für 9 Mark gekauft und ist derselbe hernach noch wohlfeiler geworden.
1591 galt der Scheffel Gerste erstlich 16 bis 17 ßl., wurde aber hernach wohlfeiler. Die Erbsen sind gar nicht gerathen und kaum zu bekommen gewesen. Der Hopfen ist auch gar schlecht gerathen.
1593 hat die Tonne Mumme 3 Mark 4 ßl. gekostet.
1596 hat der Scheffel Roggen 28 ßl., Gerste 17 ßl., Erbsen 30 ßl. gegolten.
1597 hat man bezahlen müssen für den Scheffel Roggen 33 ßl., in Schwerin 2 Mark 8 ßl., in Lübeck 1 Thlr. Es wäre in Wismar auch so theuer geworden, wenn man nicht aus Preußen und Liefland gar viel Korn geholt. Die theure Zeit ist durch die starke Ausfuhr des Korns nach Holland entstanden.
1598 hat die vorige Theurung beständig gewährt.
1599 ist der Scheffel Roggen wieder auf 20, und die Gerste auf 12 ßl. gekommen.
1600 hat ein Zimmermann 6 ßl. zum Tagelohn, ein Maurermeister 7 ßl. und ein Handlanger 5ßl. bekommen.
1601 hat ein Paar Schuh 1 Mark gekostet, 1 Tonne Kohlen 5 ßl., ein Faden Buchen-Holz 5 Mark 12 ßl.
1605 hat man für den Scheffel Roggen 5 ßl. und für die Tonne Bier 28 ßl. gegeben.
1610 haben gekostet der Scheffel Roggen 15 ßl., die Tonne Bier 3 Mark Lübsch, der Scheffel Gerste 13 ßl., das Drömt Hopfen 15 bis 17 Mark.
1623 nach Michaelis ist es noch theurer geworden, der Scheffel Roggen 2 Mark 6 ßl., Gerste 24 ßl, die Tonne Bier 4 Mark.
1636 lagen zuweilen zwei Armeen im Lande und galt deswegen der Scheffel Roggen 19 ßl., Gerste 17 bis 19 ßl., Waizen 2 Mark 2 bis 3 ßl., die Tonne Bier 5 Mark.
1637 und 38 war im Lande, des Krieges wegen, ein sehr schlechter Zustand, und konnte die Saat nicht gehörig bestellt werden, indessen galt in Wismar der Scheffel Roggen doch nur 16 oder 17 ßl., Gerste 26 auch 27 ßl., dieß kam daher, weil vom Lande alles nach der Stadt gebracht wurde.
1639 war der Winter sehr weich und der Sommer ungemein naß. Die Mäuse fraßen auch das Korn vom Felde weg; damals galt der Scheffel Malz 30 ßl., Roggen erstlich 25, hernach 30 ßl., Saat-Roggen 1 Thlr., Waizen 1 Thlr. In den folgenden Jahren hat es in Rostock insonderheit und vermuthlich auch in Wismar gegolten
1640 Roggen 36 ßl., Gerste 29 ßl., Hafer 20-24 ßl.
1641 Roggen 28 ßl., Gerste 24-26 ßl.,
1642 Roggen 30 ßl., Gerste 22 ßl.,
1643 Roggen 20 ßl., Gerste 20 ßl.,
1644 Roggen 14 ßl., Gerste 20 ßl.,
1645 Roggen 18 ßl., Gerste 22 ßl.,
1646 Roggen 18 ßl., Gerste 16-20 ßl.,
1647 Rog. 16-19 ßl., Gerste 16-18 ßl.,
1648 Roggen 30 ßl., Gerste 27 ßl.,
1649 Roggen 40 ßl., Gerste 26 ßl.,
1650 Roggen 40 ßl., Gerste 30 ßl.,
1651 Rog. 40-42 ßl., Gerste 33 ßl., Hafer 20 ßl.
1652 Rog. 28-30 ßl., Gerste 28-30 ßl., Hafer 12-13 ßl.
1653 Rog. 12-14 ßl., Gerste 10-13 ßl., Hafer 8-9 ßl.
1654 Rog. 9-10 ßl., Gerste 10-12 ßl., Hafer 8-12 ßl.
1655 Rog. 10-42 ßl., Gerste 14 ßl., Hafer 12-14 ßl.
1660 und 61 ist ein so nasser und warmer Winter gewesen, daß alle Winter-Saat verdorben, darauf ist i. J. 1661 im Herbst eine große Theurung entstanden, welche, weil im Jahre 61 und 62 der Winter auch sehr schlecht gewesen, im Jähre 62 noch sehr zugenommen. Ohnweit Wismar hat eine Frau in der Hungersnoth ihr kleines Kind ermordet und sich ertränkt.
1684 bis 85 Jacobi galt der Scheffel Gerste 2 Mark 10 ßl, Roggen 3 Mark, Erbsen 8 Mark, Hafer 2 Mark, die Sonne Bier mit Accise 9 Mark, Tafel-Bier 4 Mark 12 Schill.
1697 hat der Scheffel Roggen 1 Mark 8 ßl. gegolten.
1698 und 99 galt erstlich der Scheffel Roggen 2 Mark 4 ßl., hernach 3 Mark 12 ßl., ja 4 Mark, Gerste 45 bis 48 ßl., Erbsen 3 Mark 4 ßl., Waizen 6 Mark, Hafer 26 bis 28 Schill.
1700 besserte es sich Gott Lob, weil zu Wasser ziemlich Zufuhr war; um Ostern kostete der Scheffel Roggen 2 Mark 18 ßl., im Sept. 1 Mark 4 ßl.
1701 konnte man den Scheffel Roggen wieder für 16 ßl. kaufen, Erbsen für 20 bis 22 ßl., Hafer für 9 bis 12 ßl., die Tonne Bier galt ohne Accise 4 Mark;
1709 mußte man einige Monate hindurch, für den Scheffel Roggen wieder 3 Mark 8 ßl., für den Waizen bis 6 Mark geben.
1710 galt anfänglich der Scheffel Roggen 3 Mark 8 ßl., Gerste 1 Mark 12 ßl. bis 2 Mark. Um Pfingsten galt der Roggen 2 Mark 4 ßl., ja 2 Mark, Gerste 1 Mark 10 ßl. und ward hernach noch wohlfeiler.
1711 im Januar kostete der Scheffel Roggen 27, bis 28 ßl., Gerste 19 bis 29 ßl., Waizen 3 Mark 8 ßl. Um Pfingsten der Roggen 24 ßl., Waizen 3 Mark. Im Herbst der Roggen 26 bis 28, Gerste 18 bis 19 ßl. Waizen 36 bis 40 ßl., Erbsen 32 bis 34 ßl., Hafer 10 bis l6 ßl., wozu die damalige Blokade viel that.
1712 im Januar galt der Roggen 10 bis 21 ßl., im April 28 ßl., Gerste 25 ßl., Waizen 45 ßl.; weiter hinaus der Roggen 24 ßl., am Ende des Jahres 2 Mark.
1713 galt im Herbst der Scheffel Roggen 19 ßl., Gerste 16 ßl., Waizen 1 Mark 11 ßl., Erbsen 1 Mark 12 ßl., Hafer 11 ßl., das L.-Pfund Talg 5 Mark, i
1714 kostete im Herbst der Scheffel Gerste 20 bis 24 ßl., Waizen 3 Mark 4 ßl., Hafer 17 ßl., das L.-Pfd. Talg 6tehalb Mark, das L.-Pfund Schweinefleisch ober Speck 22 Schill.
1715, im Anfang des Jahres, galt der Scheffel Waizen 8 Mark 6 ßl., Gerste 2 Mark 8 ßl., Erbsen 2 Mark 8 ßl., das Pfund Butter 6 ßl., der Scheffel Malz 2 Mark 4 ßl. Im August galt anfangs der Roggen 42 ßl., Gerste 2 Mark 4 ßl., Erbsen 3 Mark. Den 7. September kostete der Faden Buchen-Holz 8 Thlr., ein Pfund Butter 10 bis 12 ßl., ein Pfund Seife 6 ßl., Käse war nicht für Geld zu bekommen. Den 13. November kam eine Taxe von Korn und Viktualien heraus, die aber nicht lange galt. Den 24. Dezember kostete das Pfund Kuhfleisch, (Rindfleisch war nicht mehr vorhanden) 5tehalb auch 5ßl., Schaf- und Schweinefleisch ebenso. Eine Zunge von einer Kuh 16 ßl., ein Paar Hühner 18 bis 20 ßl., 5 Eier 4 ßl., ein Lamm 10 Mark, und dieses alles der abermaligen Blokade wegen.
1716 unter noch währender Blokade, oder im Anfang des Jahres, kostete der Faden-Buchen-Holz 10 Thlr., der Scheffel Roggen an gutem Gelde 4tehalb Mark, Gerste 2 Mark, Malz 40 ßl., Waizen 3 Mark 8 ßl. auch 4 Mk. Ein Pfund Kuh- oder Schaffleisch 5 ßl., ein Huhn 12 ßl. Im Monat Februar kostete ein Pfund Kuhfleisch 7 ßl., Kalbfleisch 8 ßl. Ein Gerstenbrod 3 ßl. Ein Huhn 16 ßl. Der Faden Holz 12 Thlr. Eine Krähe 3 ßl. Das Pfd. Butter 12 ßl. Speck 12 ßl. Ein Pfd. Seife 12 bis 14 ßl. Der Scheffel Waizen 9 Mark. Roggen 8 Mark, Gerste 5 Mark, ja der Scheffel Waizen kam endlich auf 10 Mk. Graue Erbsen 4 Mark. Im März verkaufte man Pferdefleisch, das Pfd. 2 ßl. Im Mai oder nach der Uebergabe der Stadt galt der Scheffel Roggen 1 Mark 8 ßl.. Erbsen ebenso, Waizen 2 Mark 6 ßl. Im Herbst aber kostete der Roggen 24 ßl., Gerste 17 bis 20 ßl., gemeine Erbsen 22 bis 28 ßl., ein L.-Pfund Butter 4 Mark 6 ßl., das L.-Pfund Schweinefleisch 36 ßl.
1717 im Januar und hernach kostete der Roggen 22ßl. Waizen 38 ßl., Erbsen 20 bis 24 ßl. Gegen Ende des Jahres kam der Scheffel Gerste 16 bis 17 ßl. Hafer 11tehalb ßl., Erbsen 25 ßl., die Schweine das L.-Pfund 36 ßl.
1718 im Januar sqq. galt der Scheffel Erbsen 24 bis 25 ßl., Gerste 25 bis 26 ßl., das L.-Pfund Butter 5 Mark. Im Herbst das L.-Pfund Butter 4, auch 4tehalb Mark, Gerste 18 bis 20 ßl. Hafer 9 bis 12 ßl. Waizen 31 ßl. Erbsen 22 ßl. Roggen 38 ßl. Das L.-Pfund Schweinefleisch 30 ßl.
1719 im Anfang des Jahres gab man für den Scheffel Roggen 36-40 ßl. Gerste 24 ßl. Erbsen 24 ßl. Im Herbst aber für den Schl. Hafer 16 ßl. Gerste 29 ßl. Erbsen 36 ßl.
1720 kaufte man im Anfang des Jahrs den Scheffel Roggen für 34 ßl. Waizen 40 ßl. Erbsen 34-36 ßl. Im Herbst den Scheffel Hafer für 11 ßl. Roggen 23 ßl. Erbsen 20 ßl. Das L.-Pfund Butter für 4 Mark 12 ßl. Talg für 4 Mark 8 ßl. Schweinefleisch für 24 ßl.
1721 war erstlich der Preis des Roggens 20 ßl., des Waizens 32 ßl. Erbsen 29 ßl, Butter 4 Mark 6 ßl., auch 3 Mark 8 ßl., hernach im Herbst: Erbsen 24 ßl., Hafer 9tehalb ßl., Roggen 21 ßl., Waizen 23-28 ßl., Schweinefleisch das L.-Pfund 2 Mark.
1722 kam zuerst der Scheffel Waizen 23 ßl. Gerste 16 ßl., Erbsen 17-26 ßl. Im Herbst kosteten die Erbsen l7 ßl. Hafer 9tehalb ßl. Gerste 16-17 ßl. Schweinefleisch das L.-Pfd. 25 ßl.
1723 gab man im Anfang des Jahres für den Scheffel Waizen 34 ßl. Roggen 18 ßl. Erbsen 15 ßl. Im Herbst die Gerste 16 ßl. Hafer 9tehalb ßl. Waizen 2 Mark. Das L.-Pfund Talg 4 Mark. Schweinefleisch das L.-Pfund 18 Schill.
1724 kostete im Herbst der Scheffel Hafer 14 ßl. Erbsen 28 ßl. Roggen 34 ßl. Das Schweinefleisch das L.-Pfd. 24 ßl.
1725 galt erstlich der Hafer 14 ßl. Gerste 26-28 ßl. Erbsen 32 ßl. Jm Herbst aber kosteten die Erbfen 18- 20 ßl. Gerste 16 ßl. Hafer 8 ßl. Das L.-Pfd. Schweinefleisch 28-31 Schill.
1726 ward verkauft im Anfang des Jahres der Scheffel Erbsen 18-20 ßl. Roggen ebenso. Bald nach der Erndte stieg das Korn, weil der Sommer sehr trocken gewesen. Gegen das Ende des Novembers ward die Tonne Bier, welche bisher 5 Mark 4 ßl. gegolten, auf 7tehalb Mark, ohne Accise, gesetzt.
Wer hier nun wissen will, wie unsere Vorfahren ehedem bei den schönen Zeiten Haus gehalten haben, der überlege Folgendes: Im Jahre 1600 wurden die Statuten der Comptoir - Herren verlesen, und ward dabei eine Mahlzeit gehalten; die Traktamente waren damals: ein Gericht gesalzenen Dorsch, ein Lamm und Krabben; die ganze Mahlzeit kostete mit Brod, Butter und Unkosten (ohne das Bier) 32 ßl. In demselben Jahre hielten gedachte Comptoir-Herren ein Zusammenkunft, dem drei Bürgermeister und fünf Rathspersonen beiwohnten; es kostete die dabei gehaltene Mahlzeit in allem 37 Mark 15 ßl. Im Jahre 1602 hat man auf dem Thiergarten wieder eine Zusammenkunft gehabt, welche mit Bier und allem 7 Mark 9 ßl. 9 Pf. gekostet hat. Im Jahre 1606 hat ein Schmaus gedachter Herren im Neuen Hause in allem 2 Mark 1 ßl. gekostet. In demselben Jahre ist ein Convivium auf dem Thiergarten in allem 17 Mark 6 ßl. 7Pf. zu stehen gekommen. Es ist gewiß lange nicht so viel, als Manchem vor einigen Jahren der Königs-Schmaus, nach dem Scheibenschießen zu stehen gekommen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Kurze Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar