Kiew
Nun geht es an die Besichtigung von Kiew. Die Stadt hat etwa 130.000 Einwohner und baut sich in drei Teilen über einander auf: Kiew mit dem steil ansteigenden Alt-Kiew, darüber die Festung mit der heiligen Laura, dem Höhlen-Kloster, wo in Katakomben die mumienartigen Leichen von etwa hundert Heiligen der griechischen Kirche ruhen, zu denen eifrig gewallfahrtet wird, eins der heiligsten Klöster in Russland auf steiler Höhe über dem Dnjepr gelegen; unten am breiten Strom Podol der Sitz des Handels.
Zunächst imponieren mir die breiten Straßen, die ich in trefflichem Gefährt, ja sogar auf hier noch üblichen Gummirädern durchfliege und von denen man sich erzählt, dass im winterlichen Schneesturm ein Bataillon Soldaten, auf dem Heimmarsch begriffen, sich verirrt und als Nachforschung gehalten ward, schon innerhalb der Straßen sich befand, ohne es zu ahnen.
Bei den breiten Straßen aber ist das Pflaster in der Mitte schlecht genug; der Sommerweg zu beiden Seiten ist augenblicklich trocken und gut zu passieren. So war es denn ein Genuss die schöne Neustadt zu durchziehen, mit ihren überall schattigen Squares, dem Stadtgarten mit seinen uralten Bäumen und den in tiefes Schattendunkel gehüllten Privatgärten, aus denen reizende Holzhäuser hervorblicken. Und zu den alten Baumgärten kommen die tiefdunklen Pappelalleen, hoch und majestätisch wie Zypressen. Dann passieren wir die begrünten Festungswälle und jenseits derselben das einstöckige langgestreckte Zarenschloss mit den düstern Pappeln des Schlossgartens. Vor uns tauchen alsbald die goldenen Zwiebelkuppeln der großen und kleinen Nikolauskirche auf. Und dann geht es steil aufwärts zum heiligen Láura-Monastyr auf der Festung, das eine ganze Stadt für sich einnimmt, mit seinen Kirchen und Kapellen, Glockentürmen und Kuppeldächern und den über sechshundert Angestellten, darunter einhundertfünfzig Priester, die in diesen Räumen schalten.
Zunächst imponieren mir die breiten Straßen, die ich in trefflichem Gefährt, ja sogar auf hier noch üblichen Gummirädern durchfliege und von denen man sich erzählt, dass im winterlichen Schneesturm ein Bataillon Soldaten, auf dem Heimmarsch begriffen, sich verirrt und als Nachforschung gehalten ward, schon innerhalb der Straßen sich befand, ohne es zu ahnen.
Bei den breiten Straßen aber ist das Pflaster in der Mitte schlecht genug; der Sommerweg zu beiden Seiten ist augenblicklich trocken und gut zu passieren. So war es denn ein Genuss die schöne Neustadt zu durchziehen, mit ihren überall schattigen Squares, dem Stadtgarten mit seinen uralten Bäumen und den in tiefes Schattendunkel gehüllten Privatgärten, aus denen reizende Holzhäuser hervorblicken. Und zu den alten Baumgärten kommen die tiefdunklen Pappelalleen, hoch und majestätisch wie Zypressen. Dann passieren wir die begrünten Festungswälle und jenseits derselben das einstöckige langgestreckte Zarenschloss mit den düstern Pappeln des Schlossgartens. Vor uns tauchen alsbald die goldenen Zwiebelkuppeln der großen und kleinen Nikolauskirche auf. Und dann geht es steil aufwärts zum heiligen Láura-Monastyr auf der Festung, das eine ganze Stadt für sich einnimmt, mit seinen Kirchen und Kapellen, Glockentürmen und Kuppeldächern und den über sechshundert Angestellten, darunter einhundertfünfzig Priester, die in diesen Räumen schalten.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Krim- und Kaukasus-Fahrt - Bilder aus Russland