Misshandlungen der Juden im russischen Heer.

b]Aus dem Brief eines ungarischen Langsturm - Feldwebels.[/b]

. . . Es ist unerhört, wie das russische Heer mit seinen polnischen und jüdischen Soldaten umgeht. Diese werden nach den gefährlichsten Punkten geschickt. So wurden z. B. beim Angriff auf die Festung Przemysl zur Erstürmung der Festungsschanzen nur polnische und jüdische Soldaten verwendet. Als diese von unseren Truppen zurückgeschlagen wurden, sind sie von hinten durch die Maschinengewehre ihrer eigenen Truppen zum erneuten Angriff gezwungen worden. Alle Gefangenen berichten dies.


Unter den gefallenen Russen ist auffallend viel jüdische und polnische Mannschaft. Diese werden einfach zur Schlachtbank geführt. Rührende Szenen kann man hier sehen. Einzelne jüdische Soldaten haben vor dem Festungsangriff ihren weißen Kittel, den man am Jaum Kippur trägt, angezogen. In ihren Taschen fand man Briefe, in denen sie unsere jüdischen Sanitätssoldaten und diejenigen, die sie beerdigen, bitten, bei ihrer Auffindung und nach ihrer Beerdigung einen Kaddisch nach ihnen zu sagen.

Die russischen Offiziere benehmen sich sehr feige. Bei den Angriffen sind sie immer hinten und treiben die kämpfenden Soldaten mit Kautschukschlägen in die Feuerlinie.

Rauschhaschonoh, Jaum Kippur und Sukkaus haben wir — einzelne, denen ihr Dienst es gestattete — wundervoll verlebt. Gottesdienst haben wir in einer kleinen Bauernstube eingerichtet. Eine Sefer-Thora bekamen wir aus einer Privatsynagoge des benachbarten Przemysl. Einen sehr guten Vorbeter hatten wir in der Person eines sehr religiösen Landsturm-Feldwebels. Der Gottesdienst wurde in einer sehr innigen und andächtigen Weise gehalten. So viel Personen, so viele Waffengattungen haben daran teilgenommen. Infanterist, Husar, Artillerist, österreichische Landwehr, Ulanen, Dragoner, Sanitäter und zwei Offiziere bildeten das andächtige Publikum. Der Umstand, daß am Jaum Kippur ein sehr starker Festungsangriff stattfand und man den ganzen Tag fürchterlichen Kanonendonner hörte, trug noch zur Erhöhung der andächtigen Stimmung bei.

Es scheint doch, daß der liebe Gott unsere Gebete erhört hat und unseren Truppen zum Sieg verhalf.