Ludwigslust, Donnerstag 11. Oktober 1810

An Karl

— Bei Gelegenheit Deines letzten Briefes erwähnte ich gegen unsre Prinzess etwas von meinen Gedanken über das, was ich in dem Charakter des Erbprinzen Misstrauisches fand. Sie verteidigte ihn jedoch, und meint, dass er nur alles wissen und von allem sprechen wollte. Natürlich hielt ich mich nicht lange dabei auf, und da dieses Misstrauen nicht gehässig ist und die Prinzess nichts zu verbergen hat, so hat es weiter nichts zu bedeuten. Aus den Gemahl hat dieses immerwährende Beisammensein, wo er nie einer zurückstoßenden Laune begegnet, allerdings eine sehr gute Wirkung, und seine Liebe und Achtung nimmt täglich zu. Selbst der Herzog ist glücklich, wenn er die Abende mit ihr zubringen kann, und versäumt es nicht. —