KÖNIGSBERG I. FR. Sachsen-Coburg LA Coburg.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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KÖNIGSBERG I. FR. Sachsen-Coburg LA Coburg.

Stadt-K. beg. 1397, gew. 1432, Gwbb. voll. 1460. Mittelgroßer, mit Aufwand durchgeführter Bau; durch Brand im 30j. Kriege sehr beschädigt. (Rest. A. 20. Jh.) — Hallenkirche von 3 Sch. und 5 Jochen. Langchor von 2 Jochen und 5/8 Schluß. Im nordöstl. Winkel Turm, im südöstl. Sakristei. Der Chor war durch reichen plastischen Schmuck ausgezeichnet; in Höhe der Fensterbank figurierte Kragsteine; die Statuen fehlen. Außen die Strebepfll. durch Blenden gegliedert; von den in diese eingeordneten Statuen nur die eine der Maria verschont; von den übrigen wenigstens die Konsolen mit Tragefiguren. Unter dem Mittelfenster Blende mit 3 Baldachinen, denen ehemals 3 Statuen entsprochen haben. Unter dem Kaffgesims Spuren von Wandmalerei. Nächst der Sakristei Ölberg-Relief. — Mit dem Chor gruppiert sich der Turm, voll. 1446; davon erhalten, doch mit Beschädigung und Umarbeitung im einzelnen, die 4 ersten Geschosse; Friese, rundbg. mit Nasen besetzt, trennen sie; an den Ecken breite Lisenen und übereck gestellte Streben, ähnlich denen des Chors mit Statuenblenden und Baldachinen geschmückt. Das letzte Geschoß E. 17. Jh. — Viel stärker hat das Lhs. gelitten; das Innere E. 17. Jh. ganz erneuert; dürftig. — Die Ausstattung [pg 222] des Chors mit niedrigen Schranken, Lesepult und Kanzel sprenss. — Grabsteine 1593, 1675, 1676, 1682, 1703.

Gottesacker-K. 1428, rest. 1607 noch in got. Formen. — Unter den zahlreichen Grabsteinen einige von gediegener Arbeit, andere gegenständlich interessant.

Wohnhäuser. Das bemerkenswerteste Marienstr. 111 von 1733; reiche Holzbildhauerei, doch nicht im Sinne des volkstümlichen Fachwerkbaues, sondern vom Steinbau beeinflußt.