Sprichwort 236 bis 253

236. Gute Mahner sind schlechte Zahler.

237. Die Wahrheit darf man sogar dem eignen Vater sagen.


238. Er tut, als wenn er nicht zehn zählen könnte.

239. Sie klagt und isst Kräpfchen, (sagt man von einer Frau,
die stets über schlechte Zeiten klagt und sich’s doch gut gehen lässt).

240. Besser Unrecht ertragen als Unrecht tun.

241. Einen faulen Boten soll man nur um den Todesengel schicken.

242. Er hat Flöhe in der Nase, (sagt man von hochmütigen Leuten).

243. Bis er zurückkommt kann die Messias da sein
(sagt man von einem faulen Boten).

244. Der Mensch ist stärker als Eisen,
(denn er besitzt die Kraft, alles zu ertragen).

245. Reinwaschen kann man nur den Körper, aber nicht die Seele.

246. Einen Lügner kann man mit einem Stummen vergleichen —
beide sagen nicht die Wahrheit.

247. In der Jugend ein Lügner, im Alter ein Dieb.

248. Er lügt nur zweimal im Jahr: im Winter und im Sommer.

249. Eine gute Lüge ist zuweilen auch Geld wert.

250. Ein Lügner redet sich seine Lüge so lange ein,
bis er selbst dran glaubt.

251. Wer seinen Nächsten hasst, vergießt Menschenblut.

252. Gott erzürnen wir durch unsre Sünden,
die Menschen durch unsre Tugenden.

253. Sei auch Kindern gegenüber wahrhaftig und halte,
was du ihnen versprichst, sonst gewöhnst du sie zur Lüge.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Juedische Sprichwörter