Sprichwort 141 bis 162

141. Mit der Zeit lernt auch ein Bär tanzen.

142. Alle Kinder sind klug, solange sie klein sind —
aber mit dem Wachsen nimmt nicht immer der Verstand zu.


143. Jedem Ziegenbock gefällt sein Glöckchen.

144. Schickt man einen Narren einkaufen,
dann freuen sich die Krämer.

145. Wenn ein Alter eine Junge heiratet,
wird der Alte jung und die Junge alt.

146. Ich lachte auch, wenn der Narr nur nicht mein war.

147. Ein Zeichen der Weisheit ist das Schweigen,
aber das Schweigen allein ist noch keine Weisheit.

148. Wo Wissen ist, dort ist auch Weisheit.

149. Wo Kraft nötig ist, hilft der Verstand nichts.

150. Alles bekommt man fürs Geld, nur nicht Verstand.

151. Einem Narren soll man ein halbes Haus nicht zeigen.

152. Bis siebzig Jahre lernt der Mensch und stirbt unwissend.

153. Wer mit Chochumim (Weisen) verkehrt,
wird selbst ein Chochim (Weiser).

154. Ein Narr kann mehr fragen als zehn Weise beantworten können.

155. Jeder Narr ist für sich klug
(d. h. nur die andern haben unter seiner Dummheit zu leiden).

156. Alle Kantoren sind Narren, aber nicht alle Narren sind Kantoren.
(Jeder Sänger gilt bei den Juden für einen Narren.)

157. Wer zwischen Gut und Böse unterscheiden kann, ist noch kein
Weiser. Der aber ist es, der von zwei Übeln das kleinere wählt.

158. Wer heute Brot hat und sich sorgt, was er morgen essen wird,
hat kein Gottvertrauen.

159. Er ist nicht für Gott und nicht für die Leut’
(sagt man von einem Taugenichts)

160. Geh ich her, beißt mich ein Bär; geh ich hin, sticht mich eine Bien!
(einer, dem es überall schief geht).

161. Ein Narr fragt einen Weisen:
„Seit wann ist Gott?“ — Der spricht:
„Das lässt sich nicht beweisen;
Sag mir, wann war er nicht?“

162. Der Teufel hol’ den Einfall, der einem zu spät kommt.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Juedische Sprichwörter