II. Juden als Entdecker im geographischen Sinne.

Dass auch unter den Forschungsreisenden und Entdeckern neuer Gegenden zahlreiche Juden zu finden sind, beweist schlagend die Unrichtigkeit der von unseren Gegnern so gern aufgestellten Behauptung, dem Juden fehle es an Mut und Kühnheit, sein Leben gegebenenfalls für eine großartige Entdeckung in die Schanze zu schlagen. Ganz abgesehen davon, dass in allerletzter Zeit von einem spanischen Forscher Belege dafür gebracht wurden, dass Kolumbus mütterlicherseits fast zweifellos, väterlicherseits wahrscheinlich von Juden stammte, so ist jedenfalls soviel sicher, dass seine Expedition mit jüdischem Gelde finanziert war, die Mannschaft zu einem großen Prozentsatz aus Juden bestand und der erste Europäer, der Amerikas Boden betrat, der Jude Luis de Torres war. Dass schon im 12. Jahrhundert Benjamin aus Tudela Asien, im 16. und 17. Jahrhundert Jonadab und Texeira Afrika und Amerika bereisten, sind ebenso bekannte Tatsachen, wie die wichtigen archäologischen Forschungen des Dr. Aurel Stein aus Ungarn in Chinesisch-Ost-Turkestan und die bedeutende Expedition des Münchener Professors Dr. Merzbacher. Auch fast an allen nordamerikanischen Nordpolfahrten haben Juden teilgenommen: August Sonntag, Direktor der Dudley-Sternwarte zu Albany, schloss sich der Expedition Dr. Isaac Israel Hayes an und fand bei einer Schlittenfahrt seinen Tod; die Juden Gary und Becker begleiteten den Forscher Elisha Kent Kanes und entkamen nur mit knapper Not dem Erfrierungstode. Als Erforscher Nordsibiriens sind Waldemar Jochelsohn und L. Sternberg zu nennen, und der Anteil A. Heilprins an den Erfolgen Pearys und Cooks war so groß, dass Peary selbst nach dem Tode Heilprins' schrieb: „Meine eigenen Verpflichtungen Heilprins gegenüber sind besonders groß; mehr als irgendeinem andern ist ihm der rührige Anteil Amerikas an den arktischen und antarktischen Arbeiten während der letzten fünfzehn Jahre zu verdanken.“ Schließlich verdient wohl auch die in Skandinavien allgemein, sonst wenig bekannte Tatsache Erwähnung, dass die berühmten Forschungsreisenden Frithjof Nansen und Sven Hedin von jüdischen Großvätern stammen, die seinerzeit in Norwegen, resp. Schweden eingewandert sind. (Nansens Großvater war ein russischer Jude, namens Nathansohn. Hedin hat seine jüdischen Gesichtszüge von der jüdischen Mutter.)

Diese einleitenden Worte seien durch die nachfolgenden individueller behandelten vier Beispiele ergänzt.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Juden als Erfinder und Entdecker