Josef Popper

Josef Popper

Josef Popper (als Denker und Dichter unter dem Pseudonym „Lynkeus“ bekannt), wurde 1838 zu Kolin in Böhmen geboren und zeigte schon als Knabe Vorliebe für das technische Studium, dem er sich später mit großer Energie widmete. Noch in jugendlichem Alter gelangen ihm kleinere Erfindungen. Dann folgten bedeutendere, wie die „Kesseleinlagen" — Apparate, welche den Dampfkessel vor Schädigungen durch Kesselstein bewahren — und der „Gyroskop“ — eine Vorrichtung, die den rotierenden Kreisel zur Stabilisierung von Schiffen, Torpedos, Flugmaschinen usw. verwendet und vor einigen Jahren durch das Projekt der eingleisigen Schnellbahn wieder in den Vordergrund des Interesses gerückt war. Die größte Leistung Poppers aber ist die wissenschaftlich bedeutsame und wirtschaftlich weittragende Entdeckung der elektrischen Kraftübertragung". Er erkannte nämlich, dass man die mechanische Energie der Naturkräfte, von Ebbe und Flut, des Windes und der Wasserfälle mittels Elektrizität an ferne Orte leiten könne. Dadurch war die Möglichkeit gegeben, sie, die sonst ohne Nutzen für die menschliche Wirtschaft irgendwo in der Einöde verpuffen, dem ökonomischen Getriebe der Zivilisation dienstbar zu machen. Im Jahre 1862 reichte er eine auf diese Entdeckung bezügliche versiegelte Darstellung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien ein. Die Genialität der Idee fand allgemeine, widerspruchslose Anerkennung. Aber auch ihm blühte das Los der meisten Erfinder. Die äußeren Verhältnisse verhinderten damals die Ausführung und erst später wurde sein kühner Gedanke in die Wirklichkeit umgesetzt.


Popper erfreut sich nach wie vor eines bedeutenden Rufes in der Fachwissenschaft und hat sich auch als technischer Schriftsteller einen rühmlichen Namen erworben.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Juden als Erfinder und Entdecker