3. Am Fluß angekommen, sattelte er sein Pferd ab, hobbelte es aus, das heißt, band ihm die Vorderbeine so zusammen...



Am Fluß angekommen, sattelte er sein Pferd ab, hobbelte es aus, das heißt, band ihm die Vorderbeine so zusammen, daß es eben nur kleine Schritte machen konnte, und ließ es sich selber sein Futter im Wald suchen. Dann machte er sich ein Lager zurecht, wie es Jägersitte ist, schlug Zweige ab, um gegen den Nachttau geschützt zu sein, nahm von einer umgestürzten dürren Kiefer die in Menge daran umherhängende Rinde, um auch nicht auf der bloßen Erde zu liegen, zündete sich ein ordentliches Feuer an und legte sich, nachdem er sich ein Stück trockenes Wildbret zum Wärmen auf die Kohlen geworfen und seinem Hund ein anderes gegeben, ruhig zum Schlafen nieder.


Aber er schlief nicht, stand auch die Nacht drei- oder viermal auf und saß stundenlang, in die Kohlen stierend, am Feuer, bis er sich gegen Morgen noch einmal hinlegte, die Decke über den Kopf zog und fest schlief, bis die Sonne schon durch die dichten Zweige auf sein Rindenlager niederfiel. Jetzt stand er auf, wusch sich, zog seine Mokassins an, rollte seine Decke zusammen und ging aus, um sein Pferd zu suchen; wie er aber fand, daß dessen Spuren nach dem Haus zu liefen, kehrte er zum Lager zurück, nahm Sattel, Zaum und Decke auf die eigene Schulter und folgte langsam den Spuren des vorangegangenen Tieres.

Am Hause kamen ihm aber seine beiden Knaben entgegengesprungen, und er blieb stehen, schüttelte ihnen herzlich die Hände, gab ihnen dann Sattel und Decke zu tragen und sah sich eine Weile mit freundlich zufriedenem Blick die beiden jungen kräftigen Burschen an. Auch Gelände und Fenz betrachtete er genau und forschend: es war alles in gutem Stand erhalten; die Fenzen hatten neue Unterriegel bekommen, die Bäume im Feld schienen ziemlich fortgeräumt und ein paar kleine neue Gebäude in seiner Abwesenheit errichtet zu sein.

„Und euch ist’s gut gegangen die Zeit?“ sprach er zu den Knaben, seine Hand dabei auf des Jüngsten Kopf legend; „hast du viel geschossen, John?“

„Sehr viel, Vater, und im vorigen Herbst meinen ersten Bären erlegt.“

„Alle Wetter, du fängst früh an.“

„Und ich habe auch schon einen Hirsch geschossen“, sagte Jim.

„So? Hast du denn eine Büchse?“ fragte Wells, augenscheinlich innig vergnügt.

„Ich habe jetzt Johns kleine Büchse“, rief Jim mit leuchtenden Augen, „und Mr. Mawler hat John eine neue gekauft.“

„Mr. Mawler scheint ein ordentlicher Mann zu sein?“

„Ganz brav“, sagte John, „und dabei fleißig, und war gut mit uns und Mutter.“

„Hm, hm, hm“, machte Wells und schritt nachdenkend dem Hause zu, an dem schon ein anderes Pferd mit aufgeschnallter Decke gesattelt stand. „Ist jemand Fremdes gekommen?“ fragte er die Knaben, indem er wieder stehenblieb.

„Nein, das ist Mr. Mawlers Pferd; - bleibst du jetzt wieder bei uns, Vater?“ sagte Jim.

„Ich weiß noch nicht, Jim, wohl nicht lange.“

„Und Mr. Mawler auch?“

„Es täte dir leid, wenn er fortginge?“ fragte Wells.

„Der Mutter auch - sie hat viel geweint gestern abend.“

„Hm, hm, hm, hm“, machte Wells wieder, richtete aber keine weitere Frage an die Kinder und ging mit ihnen geradenwegs zum Haus hinauf, an dessen Tür ihn schon Betsey empfing, ihm die Hand reichte und herzlich schüttelte und mit Tränen im Auge sagte:

„O John, John, hättest du doch damals meinen Bitten nachgegeben und wärest nicht nach Texas gegangen! Daß jetzt alles so kommen mußte, daß alles so kommen mußte!“

„Tut’s dir leid, daß ich zurückgekommen bin?“ fragte Wells.

„Oh, wie kannst du so reden!“ klagte die Frau.

Mawler stand am Kamin, fertig angezogen und seine Gamaschen umgeschnallt; auch den Sporn hatte er wieder am Fuß, wie er damals zuerst in das Haus gekommen. Er reichte Wells die Hand und wollte dann zu reden anfangen, dieser aber unterbrach ihn und sagte:

„Halt, Mawler, erst wollen wir frühstücken, und es ist lange her, daß ich die Beine unter dem Tisch da stecken gehabt. Vergeht auch vielleicht noch lange Zeit, ehe es wieder geschieht; - laßt sein jetzt, davon sprechen wir nachher, jetzt gib uns den Kaffee, Betsey; ist er fertig?“

Die Frau stellte das Essen mit dem Kaffee auf den Tisch und bediente die beiden Männer. Wells war dabei erst recht ernst, ja finster gewesen; während der Mahlzeit heiterte sich aber sein Gesicht wieder auf, er zog die Augenbrauen hoch in die Höhe und sprach:

„Wenn uns die Nachbarinnen jetzt hier so sitzen sähen, wie würden die staunen!“

„Das wird ein schönes Gerede in der Ansiedlung geben“, seufzte die Frau.

„Wenn ihr schweigen könnt, braucht kein Mensch etwas davon zu erfahren“, sagte Wells trocken.

„Wird nun doch wohl nicht mehr zu ändern sein“, meinte Mawler.

„Vielleicht doch“, versetzte Wells, seine Tasse noch einmal der Frau hinüberreichend, um sie wieder füllen zu lassen.

„Und haben dich die Indianer denn wirklich gefangengehalten?“ fragte Betsey, mit ängstlichen Blicken sein Gesicht überfliegend, in dem sie drei oder vier frische Narben entdeckte.

„Nur die Creeks - feiges, verdammtes Volk“, knurrte der Jäger halblaut vor sich hin, während sich die Knaben zu ihm drängten und ihm die Worte mit den Augen von den Lippen fingen. „Das erste Frühjahr wollt’ ich noch nicht wieder zurück, ich mußte doch erst wissen, wie Texas im Sommer aussah, war ja doch einmal dort. Wild war auch genug da, und wie ich das Land dann nach allen Richtungen durchzogen und im Herbst wieder heimkehren wollte, fiel ich mit einer Bande der verfluchten Rothäute zusammen, die mit einem einzelnen Jäger glaubten, keine Umstände machen zu dürfen. Sie stahlen mir erst mein Pferd, und als sie mir selber zu Leib gingen, schoß ich vier von ihnen nieder, bis ich von ein paar Kugeln, die ich selber gekriegt hatte, ohnmächtig wurde. Als ich wieder zu mir kam, hatten sie mich gebunden und auf eins von ihren Maultieren gepackt und nahmen mich mit in ihr Lager. Dort durft’ ich mich erst ganz ordentlich wieder erholen, und ich glaubte schon, die Kanaillen wollten mich mit in das Territorium nehmen, wo ich leicht Gelegenheit gefunden hätte, zu entwischen. Eigentlich aber sparten sie mich nur zu einer Festlichkeit auf, die sie in nächster Zeit hatten und bei der ich, wie ich nachher fand, ‚den Pfahl laufen sollte‘.“

Man weiß, daß die nordamerikanischen Indianer ihre Kriegsgefangenen oft auf die ausgesuchtest grausame Weise marterten. Eine ziemlich häufige Art dabei war nun, den Gefangenen nackt auszuziehen und an einem fünf oder sechs Fuß langen Streifchen Büffelhaut an einen Pfahl zu binden, daß er um diesen herumlaufen konnte. Den Boden bestreuten sie dann mit glühenden Kohlen und trieben und stießen ihn selbst, unter dem Jubelruf der Zuschauer, mit zugespitzten Bränden, bis er seinen Qualen erlag. Die Erbitterung der westlichen Amerikaner schreibt sich auch einesteils von diesen Martern, meist aber von den heimlichen Überfällen der Wilden her, die, wenn sie eine einsam liegende Hütte umzingelt hatten, weder Weiber noch Kinder schonten und alles ermordeten. Wie sehr sie dazu von den Amerikanern selbst gereizt wurden, die sie weiter und immer weiter zurücktrieben von ihren Jagdgründen, von den Gräbern ihrer Väter, das kümmerte die Pioniere nicht. Seit den letzten zwanzig Jahren haben diese Überfälle in den Vereinigten Staaten aber aufgehört. Black Hawk war der letzte Häuptling, der seine Krieger gegen die Weißen führte, und nur noch in den Felsengebirgen und den weiten, wüsten Prärien - westlich vom indianischen Territorium - waren die einzelnen Jäger und Fallensteller den Schrecken und Gefahren solcher Kriegsführung ausgesetzt, der sie aber nicht selten auf gleiche Weise begegnen, ihre erschlagenen roten Feinde wenigstens ebensogut skalpieren wie die Indianer selber.

„Am Tage vor dem Fest“, erzählte Wells weiter, „hielten sie eine Art Vorfeier, und ich wurde draußen vor dem Lager an einen Baum gebunden und“ - er biß die Zähne fest aufeinander, daß sie knirschten - „den Frauen und Kindern und alten Weibern des Stammes überliefert, die mich mit brennenden Stäben stießen und peinigten, indes die verdammten rothäutigen Schufte dabeistanden und sich ausschütten wollten vor Lachen. - Pest! - Ich hab’s ihnen aber vergolten. In der Nacht brach ich durch ihr Lager und lief ohne Gewehr, am ganzen Körper voll Brandwunden, nur von Schneider hier gefolgt, der mich nicht aus den Augen gelassen hatte, bis ich den Wald erreichte. Die roten Höllenhunde waren hinter mir her, und sie hätten mich doch am Ende wieder erwischt, wäre mir nicht glücklicherweise ein kleiner Zug weißer Jäger in den Weg gekommen, die nach Santa Fé wollten. Vor denen zogen sich die Indianer zurück, ich aber schwor, keinen Bären wieder zu schießen mein Leben lang, bis ich den Skalp des Häuptlings, der mich den Weibern zum Spott überliefert, am Gürtel hängen hätte, und als die Jäger erfuhren, wie ich von den Rotfellen behandelt worden sei - meine Haut erzählte die Geschichte dabei viel besser, als ich es selber konnte -, gaben sie mir Kleider und Büchse und Messer, und noch in derselben Nacht griffen wir das Lager an.

Wieviel wir von den Hunden totschossen, weiß ich selber nicht mehr, aber - der Häuptling war nicht darunter und nach Hause durft’ ich nicht wieder, bis ich meinen Schwur gelöst. Die Jäger zogen weiter, ich aber ging in die nächste, vielleicht fünfzig Meilen von dort liegende Ansiedlung, um mich erst ordentlich wieder zu erholen, und nachher, wie es mein Unglück wollte, konnt’ ich den Stamm nicht wiederfinden. Drei Jahre bin ich so in den Steppen herumgezogen, den Schuften immer auf der Ferse; drei Jahre haben die Bären Ruhe vor mir gehabt, zu Schneiders Ärger, und jedesmal, daß ich in Schußnähe von einem der schwarzen Burschen kam, brannte mir der Schwur wieder wie Feuer auf der Seele. Was ich dabei ausgestanden, welchen Gefahren ich dabei entging und sie wieder und wieder aufsuchen mußte - das zu erzählen brauchte ich einen ganzen Winter. Aber - ich ließ nicht nach, bis mir vor fünf Monaten etwa der rote Bursche vor die Büchse lief.“

„Und habt Ihr ihn erwischt?“ rief Mawler, der mit dem gespanntesten Interesse der Erzählung gefolgt war. Wells erwiderte nichts darauf, sondern schlug nur sein Jagdhemd zurück, und die Frau barg schaudernd ihr Angesicht in den Händen, als sie an dem Gürtel, der das Messer trug, die dunkle, entsetzliche Trophäe erkannte.

„Und deshalb konntest du Frau und Kinder so lang allein zurücklassen?“ stöhnte sie vorwurfsvoll.

„Ich glaube, an seiner Stelle hätt’ ich das auch getan“, sagte Mawler finster. „Hol der Teufel die roten Bestien, einen Mann zu quälen, wie selbst ein nichtswürdiger Panther, ein Wolf seine Beute nicht martert! - Ich hab auch noch eine alte Schuld an sie abzutragen.“

„Das kann ich Euch vielleicht besorgen“, sprach Wells jetzt, der seinen Teller zurückschob und vom Tisch aufstand. „Ich hab mir die Sache überlegt, Mawler, hab die Fenz und das Feld angesehen, wie ich vom Fluß herüberkam, hab die Kinder nach Euch gefragt, und - doch das gehört nicht hierher. Was ich aber erfahren, hat mir gezeigt, daß Ihr ein braver, rechtschaffener Mann seid, der auf Farm und Haus gesehen und für die Familie, in der Ihr Euch eingewohnt, auch gesorgt hat. Ich selber fühle recht gut, daß ich gegen mein Weib wenigstens nicht so gehandelt habe, wie ein Mann hätte handeln sollen, der ihr vor dem Friedensrichter nun einmal gelobt hat, daß er bei ihr aushalten wolle in Freud und Leid. Sie fühlt sich wohl jetzt bei Euch, und die Kinder - sind auch mit Euch zufrieden. Ich selber - unterwegs hatte ich mir die Sache freilich anders ausgemalt, aber - ’s ist auch so gut - ich selber gehöre nicht mehr hierher - für die Leute vom Fourche la fave bin ich tot, für Euch will ich’s ebenfalls sein. Bleibt, wo Ihr seid, behandelt mir die Betsey und die Kinder gut und - aber was braucht’s da langer Worte?“ brach er kurz und rasch ab. „Gott behüte dich, Betsey - good bye, John - good bye, Jim, haltet euch wacker und folgt eurem neuen Vater so gut, wie ihr früher dem alten gefolgt seid. - Komm, Schneider - wir beide nehmen den alten Pfad noch einmal auf.“

Sein Gesicht war, während er die Worte sprach, kalt und regungslos geblieben; keine Muskel zuckte dabei, keine Wimper, aber auch jeder Blutstropfen hatte es verlassen, und Mawler, der ihn scharf dabei beobachtete, sah, wie es in ihm arbeitete und wühlte. Als aber die Frau sich ihm an die Brust warf und ihn bat, sie nicht wieder zu verlassen - nicht so von seinen Kindern zu gehen, und der Mann sie leise, aber fest von sich schob und nach seiner Büchse griff, trat Mawler in die Tür, und sich dem Jäger entgegenstellend, sagte er freundlich, aber fest:

„Halt, Wells, damit wird’s nichts; auch ich habe mir in der letzten Nacht die Sache hin und her überlegt und bin zu einem festen Entschluß gekommen, von dem mich nichts abbringt. - Ich habe einen Schwur getan, wie Ihr damals dem roten Schurken gegenüber, und - ich will ihn ebenso halten.

Die Sache hier“, fuhr er nach einer langen Pause, während der ihn die übrigen erwartungsvoll ansahen, langsam fort, und seine Stimme war schwer und heiser geworden; er tat sich Gewalt an zu reden, was sich aber, während er sprach, mehr und mehr gab, bis sein Antlitz einen zwar fest entschlossenen, doch selbst freundlichen Ausdruck annahm, „die Sache hier kann nicht bleiben, wie sie ist, das sehen wir alle miteinander ein, und - so wohl und glücklich ich mich bis jetzt mit Eurer Betsey und den Knaben hier gefühlt habe, wo wir nicht anders glauben konnten, als daß Euch wirklich ein Unglück betroffen habe, so elend müßte mir von nun an zumute sein, wenn ich Euch gesund und wohl, aber durch meine Schuld fern von dem Platz wüßte, der von Gottes und Rechts wegen Eure Heimat ist und sie - soweit ich dabei beteiligt bin - bleiben soll.“

„Ihr habt unrecht, Mawler“, unterbrach ihn Wells.

„Laßt mich ausreden“, sagte aber dieser fest und bestimmt. „Ihr, Wells, habt das älteste Anrecht auf Farm und Frau. Ob Ihr recht daran getan, so lange auszubleiben, mögt Ihr mit Eurem eigenen Gewissen und Eurer Frau abmachen. Ich aber will nicht länger zwischen Euch stehen; verhüte Gott noch weniger, daß ich Euch wieder hinaus in die Welt triebe. Was müßten die Knaben später einmal von mir denken, wenn sie erst zu Verstand kämen? So gehabt Euch wohl, good bye, Betsey!“ sagte er, der Frau Hand ergreifend und sie derb und herzlich schüttelnd, und es war fast, als ob dem rauhen Mann dabei eine Träne ins Auge trat, „ich danke Euch für die kurze, glückliche Zeit, die ich hier verlebte. Good bye, Jungen!“ fuhr er dann, sich rasch an diese wendend, fort, „werdet brave Kerle und macht eurer Mutter Freude. Lebt wohl, Wells - kein Wort weiter. Ihr könnt mich nicht halten und müßt anderer Leute Schwur ebenso achten wie Euren eigenen, und nun - mit Gott!“ Und seine Axt, die mit fest verwahrter Schneide in der Ecke dicht an der Tür lehnte, aufgreifend und umhängend, die Büchse über die Schulter werfend, wandte er sich rasch ab und verließ das Haus, eilte über den schmalen Vorhof, warf sein Pferd los, sprang in den Sattel, und seine Hunde rufend, galoppierte er wenige Sekunden später mit klappernden Hufen die Straße hinauf.

Noch einmal wandte er den Kopf und schaute zurück - Betsey stand in der Tür, aber vor Tränen konnte sie ihn schon lange nicht mehr sehen, und in demselben Augenblick war er auch in einer Biegung der Straße hinter den dichten Bäumen verschwunden.

Und Wells? -

Als Mawler das Haus verlassen hatte, stand er eine Weile still und regungslos an derselben Stelle, das Auge fest und nachdenkend auf die weinende Frau geheftet; dann nahm er seine Büchse, die noch in der Ecke lehnte, und legte sie auf den alten Platz, auf die Pflöcke, die zu dem Zweck über der Tür befestigt waren - hing seine Kugeltasche mit dem daran befestigten Pulverhorn daneben, nahm dann eine Ahle und ein paar dünngeschnittene Streifen Leder aus derselben, zog seinen linken Mokassin aus und setzte sich, ohne das Vergangene weiter mit einem Wort zu erwähnen, an den Kamin, um etwas an dem Leder auszubessern; ging überhaupt von da an seinen gewohnten Beschäftigungen wieder nach, als ob er seine Farm eben nur, wie er das oft zu tun pflegte, auf ein paar Tage verlassen und bei seiner Rückkehr alles so wiedergefunden habe, wie immer. - Er wäre auch mit der nämlichen Ruhe nach Texas zurückgeritten.

Und die Nachbarn? - Vierzehn Tage wurde in dem ganzen County von weiter nichts gesprochen als von Wells Wiedererscheinen und Mawlers Verschwinden. Einmal hieß es sogar, Wells habe ihn erschossen und hinter seinem Haus im Garten vergraben, aber Leute aus der Ansiedlung waren dem Davonreitenden an dem nämlichen Morgen oben an der Fork begegnet und widerlegten die Beschuldigung. - Wells selber fragte niemand darum; er hätte auch niemandem darauf geantwortet.

Ein Jahr später kam einer seiner Nachbarn zu ihm, sagte ihm, daß er selber im Sinn habe, nach Texas auszuwandern, und bat Wells um seine Meinung. Das einzige, was dieser darauf erwiderte, war:

„Texas soll verdammt sein!“

Dieses Kapitel ist Teil des Buches John Wells