Einen Brief in ein Ei zu bringen.

Das Briefchen darf zwar lang, aber nicht breiter sein, als der mittlere Finger, darauf kann man nun einem seine Gedanken kürzlich und mit ganz kleiner Schrift entdecken. Wenn selbiges wohl getrocknet, so ritzet man mit einem scharfen Messerchen an dem einen Ende ein Ritzchen in das Ei, und sticht zugleich das innere Häutchen durch; rann schiebt man hierdurch das Briefchen allmälig hinein, weiches ohne sondere Schwierigkeit geschehen kann, und verschmiert das Ritzchen, vermittelst eines subtilen Pinselchens, auf das pünktlichste mit ein klein Bischen zart geriebenen Kalks, so mit Gummiwasser angemacht worden. Man kann auch, anstatt der letztern Stücke, Bleiweiß und Tragant hierzu gebrauchen.

Um die Eröffnung der Schale des Eies anfänglich zu erleichtern, mag man das Ei 3 oder 4 Stunden lang in einem scharfen Essig liegen lassen, so wird davon die Schale ganz weich werden; dann mit einem Messerchen dieselbige subtil aufgeritzt, das Briefchen hinein gesteckt, und hierauf das Ei eine Zeitlang in kaltes Wasser gelegt, so wird es wiederum ganz hart, wie vorhin.




Dieses Kapitel ist Teil des Buches Johann Wallberger’s Berühmtes Zauberbuch. Teil 1.