Einen Apfel zu zerschneiden, daß gleichwohl die Schälfe ganz bleibe.

Nimm eine subtile Nadel mit einem guten zähen Faden, und nähe damit auf einer Seite des Apfels in einem Zirkel unter der Schällen herum, dergestalt, daß du jederzeit mit der Nadel zu demjenigen Löchelchen wieder hinein stechest, zu welchem du selbige mit einem Teile des Fadens hast herausgezogen; zu solchem Ende mache niemalen allzulange Stiche, immassen die Nadel gerade ist und der Apfel rund; lasse auch ein deutlich langes Trumm von dem Faden zu demjenigen Löchelchen vor den Apfel heraushängen, wo du mit Nähen hast den Anfang gemacht, und bleibe im Nähen mit der Nadel und Faden immerfort so nächst unter den Schälfen, als es sich thun lässt, jedoch auch so ferne, daß davon die Schälfe nicht beschädiget noch zerrissen werde, und daß man auch nachgehends die Striemen von der Nadel und Faden so leichtlich nicht könne durch die Schälfen hindurch beobachten; fahre solchergestalt mit dem Nähen fort, bis und dann du damit in einem Zirkel oder Ring um den ganzen Apfel, auf desselben einer Seiten, bist herum gekommen. Dann fasse bei demjenigen Löchelchen, woselbst du mit Nähen den Anfang hast gemacht, beide Trümmer des Fadens, halte das eine Trumm, vermittelst Andrückens mit einem Finger, fest an den Apfel an, und ziehe an dem andern Trumm des Fadens stark über deinen anhaltenden Finger hin, bis der ganze Faden auf solche Weise wieder aus dem Apfel heraus ist. Auf jetztbemeldte Art procedire auch auf den übrigen drei Seiten des Apfels; jedoch immerfort so, daß die Zirkelnaht nicht allzugroß werde, noch dem Butzen des Apfels zu nahe komme, damit der Faden im Herausziehen und durchschneiden des Apfels den Butzen nicht berühre, immassen auf solchen Fall der Faden würde zerreißen. Dergleichen Apfel stelle nun, nebst anderm Obst, auf einer Tafel zu essen vor; wenn zumalen verschiedene auf diese Weise zugerichtet worden sind, so werden sie allererst nach dem Schälen in viele Stückchen zerfallen, welches manchem seltsam und unbegreiflich vorkommen muss.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Johann Wallberger’s Berühmtes Zauberbuch. Teil 1.