Vorwort des Herausgebers

Isaak da Costa, der in seinem Vaterlande Holland so gefeierte Name, der berühmte Dichter, in Deutschland noch weit nicht so bekannt, wie er verdiente, tritt hier mit derjenigen seiner Schriften unter unser deutsches Volk, und wie wir hoffen, auch zu seinen ursprünglichen Stammgenossen hin, welche seinem tiefen Glauben und seiner voll von herzlicher Liebe zu Israel gebliebenen Überzeugung das herrlichste Denkmal setzt, und Christen wie Juden zum ernsten Forschen in dem Worte Gottes und zum Nachsinnen über die Stellung Israels unter allen Völkern der Erde und über seine Hoffnungen für die Zukunft auffordert. Auch die deutsche Theologie hat die hier beschriebene Seite des göttlichen Wortes noch nicht zur vollen Anerkennung gebracht, wie es sein muss, um das Ganze des göttlichen Ratschlusses bis zur Vollendung zu verstehen. Möchte auch sie von diesem Werke Notiz nehmen.

Eine in Holland lebende liebe Deutsche hat ihre freien Stunden benutzt, um das Buch ihrem Vaterlande zugänglich zu machen, wozu der Herausgeber mit Freuden durch Revision der Übersetzung mithalf. Er hofft dem zweiten Teile Weiteres über da Costas Leben aus dessen eigener Feder beigeben zu können, und fügt hier nur noch ein in des seligen August Dörings Taschenbuch enthaltenes Selbstbekenntnis desselben (vom 20. Oktober 1822) bei, das zum Verständnis dieser Schrift und zu ihrer günstigen Aufnahme auch unter seinem Wolke beitragen dürfte. Dass Viele aus Israel und den Heiden zu gleichem Bekenntnisse gelangen möchten, wünscht von Herzen der Herausgeber.
Wössingen in der heiligen Weihnachtszeit 1853.
K. Mann.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Israel und die Völker