Island und die Germanisten.

So erfreulich es also zu begrüßen ist, dass in letzter Zeit sich der Schleier des Geheimnisses gelüftet hat, der um das schneebedeckte, entlegene Eiland lag — in Wahrheit trifft das doch nur für wenige, engbegrenzte Kreise zu, vor allem für Germanisten und Geologen. Seitdem das Interesse für deutsche Altertumskunde wieder erwacht ist, seitdem man weiß, dass ohne Island fast alle nordischen und viele germanische Altertümer untergegangen wären, haben sich Germanisten nicht nur mit der Landeskunde, Sprache und Literatur des isländischen Altertums beschäftigt, sondern auch der Neuzeit die gebührende Beachtung geschenkt. Germanisten von Namen und Ruf haben die beschwerliche, lange Seereise nicht gescheut, um auf Island selbst das höchst eigenartige Volksleben zu studieren, das, dank der Isolierung der Insel, viel von den alten Bräuchen und der alten Lebensweise bewahrt hat. Die alte isländische Literatur war weiteren Kreisen nicht mehr unbekannt.