Wie Saemund den Teufel in Verlegenheit brachte, als er sich in eine Fliege verwandelt hatte

Der Teufel sah Saemund den Weisen stets scheel an, weil es ihn ärgerte, dass er in allem, was sie miteinander zu tun hatten, immer den Kürzeren zog. Deshalb versuchte er, sich auf jede Weise an dem Pfarrer zu rächen, obgleich es ihm nicht gelingen wollte.

Einmal verwandelte er sich in eine ganz kleine Fliege und versteckte sich unter der Sahne auf der Milch in des Pfarrers Essnapf, um auf diese Weise in ihn hineinzukommen und ihn zu töten. Als nun der Pfarrer den Essnapf in die Hand nahm, entdeckte er die Fliege sofort: er wickelte deshalb erst die Sahne von der Milch um sie herum, zog die Blase von einem neugeborenen Kalb darüber und legte dann das Päckchen auf den Altar. Der Teufel musste es sich nun gefallen lassen, darin zu hocken, während der Pfarrer die Messe las. Als sie vorbei war, machte Saemund das Päckchen auf und ließ den Teufel entschlüpfen.


Es wird aber versichert, dass der Teufel es für die schlimmste Klemme hielt, in die er je geraten war, dass er auf dem Altar liegen musste, während Pfarrer Saemund die Messe las.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Isländische Märchen und Volkssagen