Wie der Teufel genasführt wurde

Man erzählt, dass sich Kalb Arneson dem Teufel verschrieb, als er sich in der Schwarzen Schule aufhielt. Als er nun nach Island zurückgekehrt war, hatte er keinen größeren Wunsch, als von diesem Versprechen entbunden zu werden; wie er sich aber anstellen sollte, um das zu erreichen, wusste er nicht. Schließlich nahm er den Ausweg, dass er Saemund dem Weisen einen Besuch abstattete, um ihn um einen guten Rat in dieser verzwickten Sache zu bitten. Saemund gab ihm den Rat, sich ein Stierkalb zuzulegen und es Arne zu nennen, dann sollte er ein anderes Kalb, das von diesem Stier gezeugt wäre, aufziehen, es Kalb nennen und „das sei Kalb Arneson“.

Kalb befolgte den Rat, den ihm Saemund gegeben hatte, und nach einiger Zeit kam der Teufel, um sich, wie er sagte, Kalb Arneson zu holen, Kalb sagte, dass nichts im Wege stehe, worauf er das Kalb holte, das er großgezogen hatte, und es dem Teufel mit den Worten übergab: „Hier hast du Kalb Arneson.“ Der Teufel konnte dagegen nichts einwenden, und obgleich es seiner Meinung nach eine schlechte Erfüllung des Versprechens war, musste er gute Miene zum bösen Spiel machen und Kalb Arneson fahren lassen, der starb, nachdem er ein ehrenvolles Alter erreicht hatte.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Isländische Märchen und Volkssagen