Wie Erik des Bauern Frau vor den Huldren errettete

Ein Bauer von den Landinseln, der gut Freund mit Erik war, kam eines Frühjahrs, als die Fischzeit vorbei war, von Süden her aus Njardvig zu Pfarrer Erik. Er war beritten, denn er hatte sein Pferd den Winter über bei sich behalten. Als er nach Vogsosar kam, nahm ihn Pfarrer Erik, der vor dem Hause stand, gut auf und fragte dann: „Bist du gut beritten, mein Lieber?“ Darauf antwortete der Bauer nein: das Pferd sei ebenso mager wie schlecht beschlagen, meinte er. Erik sagte: „Da musst du dich beeilen, nach Hause zu kommen, denn deine Frau liegt im Sterben.“ Der Bauer äußerte: „Ja, was soll ich nun tun?“

Erik trat auf das Pferd zu, sah die Hufeisen nach und spuckte unter die Hufe, und dann sagte er: „Steige jetzt zu Pferd, und reite, was das Zeug hält; es wäre ja möglich, dass es zähe im Aushalten ist. Wenn du nach Hause auf den Hof kommst, wirst du die Schreie deiner Frau bis hinaus hören; gehe dann mit großer Eile hinein, grüß nicht, sondern sage schroff: „Erik in Vogsosar will mit dir sprechen,“ und sieh dann zu, wie es wird.“ Der Bauer dankte ihm für den guten Rat und ritt davon. Das Pferd lief schneller mit ihm fort, als er sich besinnen konnte, und er erreichte sein Heim an demselben Tag. Bei der Ankunft hörte er das Geschrei seiner Frau, und er benahm sich genauso, wie Erik ihm geraten hatte. Mit der Frau nahm es eine solche Wendung, dass sie eine Stunde später wieder ganz gesund war.


An demselben Abend klopfte es hart an das Tor von Vogsosar. Erik ging hinaus, um zu öffnen, blieb ein Weilchen draußen und kam dann wieder herein. Er wurde gefragt, wer denn gekommen sei. Er antwortete: „Ach, es war nur jemand, der etwas mit mir zu sprechen hatte.“

Als der Bauer das nächste Mal zum Fischplatz zog, vergalt er die Hilfe, die Erik ihm geleistet hatte, reichlich.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Isländische Märchen und Volkssagen