Der Wechselbalg von Sogn
Der Hof Sogn wurde einmal von zwei Bauern bewohnt; der eine Halbhofbauer hatte einen Sohn, von dem man glaubte, dass er nicht recht gescheit sei; denn er konnte weder lesen, noch schreiben oder sich sonst etwas vornehmen, sondern lag immer im Bett und aß, wie es den Leuten schien, für zwei. Am ehesten glaubte man von diesem Jungen, dass er ein Wechselbalg sei; es dauerte aber doch eine ganze Weile, bis man dessen ganz sicher war.
Als er das Einsegnungsalter erreicht hatte, geschah es einmal im Winter, dass alle Leute, außer ihm, aus der Badstube gegangen waren, um ihren Beschäftigungen nachzugehen; er aber lag in seinem Bett, wie er zu tun pflegte. In derselben Badstube aber lag die Frau des andern Halbhofbauern im Wochenbett, und neben ihr lag das Kind. Als die Leute hinausgegangen waren, hörte die Wöchnerin, dass den Jungen ein so heftiges Gähnen überkam, dass sie sich unbehaglich zu fühlen begann und ins Zittern geriet, als sie sein unheimliches Benehmen sah. Darauf hörte sie, wie er anfing, sich im Bett hin- und herzuwerfen und zu strecken; dann sah sie, dass er sich im Bett aufrichtete und sich so hoch reckte, dass er bis an die Decke der Badstube reichte. Die hatte aber an der einen Seite eine Galerie, und hoch oben im Sparrenwerk waren kleine Querbalken. Da überfiel ihn das Gähnen von neuem, und er lehnte den Kopf oben gegen einen Querbalken, so dass er ihn mitten im Schlund hatte, wenn er gähnte, dergestalt, dass der obere Teil seines Mundes obenauf, der untere Teil aber unter dem Balken lag; er war auch sonst so furchtbar hässlich und abscheulich anzusehen, dass die Frau einen Todesschreck bekam und himmelhoch aufschrie vor Angst über das Gesehene, und weil sie sich allein mit ihm in der Badstube wusste; und noch lange nach diesem unheimlichen Gesicht war sie sehr furchtsam. Kaum aber hatte die Frau diesen Schrei ausgestoßen, als er wie von einer Kugel getroffen zusammensank und ins Bett kroch und sich zurechtlegte, ehe die Leute wieder hereinkamen.
Von diesem Tage an war man nicht mehr im Zweifel, dass der Junge ein Wechselbalg war.
Als er das Einsegnungsalter erreicht hatte, geschah es einmal im Winter, dass alle Leute, außer ihm, aus der Badstube gegangen waren, um ihren Beschäftigungen nachzugehen; er aber lag in seinem Bett, wie er zu tun pflegte. In derselben Badstube aber lag die Frau des andern Halbhofbauern im Wochenbett, und neben ihr lag das Kind. Als die Leute hinausgegangen waren, hörte die Wöchnerin, dass den Jungen ein so heftiges Gähnen überkam, dass sie sich unbehaglich zu fühlen begann und ins Zittern geriet, als sie sein unheimliches Benehmen sah. Darauf hörte sie, wie er anfing, sich im Bett hin- und herzuwerfen und zu strecken; dann sah sie, dass er sich im Bett aufrichtete und sich so hoch reckte, dass er bis an die Decke der Badstube reichte. Die hatte aber an der einen Seite eine Galerie, und hoch oben im Sparrenwerk waren kleine Querbalken. Da überfiel ihn das Gähnen von neuem, und er lehnte den Kopf oben gegen einen Querbalken, so dass er ihn mitten im Schlund hatte, wenn er gähnte, dergestalt, dass der obere Teil seines Mundes obenauf, der untere Teil aber unter dem Balken lag; er war auch sonst so furchtbar hässlich und abscheulich anzusehen, dass die Frau einen Todesschreck bekam und himmelhoch aufschrie vor Angst über das Gesehene, und weil sie sich allein mit ihm in der Badstube wusste; und noch lange nach diesem unheimlichen Gesicht war sie sehr furchtsam. Kaum aber hatte die Frau diesen Schrei ausgestoßen, als er wie von einer Kugel getroffen zusammensank und ins Bett kroch und sich zurechtlegte, ehe die Leute wieder hereinkamen.
Von diesem Tage an war man nicht mehr im Zweifel, dass der Junge ein Wechselbalg war.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Isländische Märchen und Volkssagen