Sechste Fortsetzung

Einmal noch — es war vier Jahre nach jener Christnacht, in der Neujahrsflut des Jahres 1721 — ward Jakob de Vries in seinem neuen Heimwesen abermals mit Weib und Kind vom Wasser bedroht.

In der Springflut des Neujahrstages im gedachten Jahre brachen wiederum die Deiche an allen Friesenküsten und die See drang ins Land, soweit das Auge blickte. Aber das geschah am hellen Tage und ohne da ein Sturm die Wellen peitschte. Die bewegliche Habe konnte geborgen werden, und ob schon hier und da Unglücksfälle vorkamen, an das Elend jener entsetzlichen Weihnachtsflut reichte diese Flut nicht von ferne hinan. Aber was man gelernt hatte in jenen Tagen voll Angst und Schrecken, „da man auch mitten im Lande kein Land mehr sah“, das ist Generationen zu Gute gekommen, und wirkt noch fort bis auf den heutigen Tag. Eine sichere Schutzwehr gegen den Anprall des Ozeans — so stehen jetzt unsere Deiche! Wolle Gott, dass niemals die Küsten der Nordsee solch' Elend wieder erblicken mögen, wie sie es schauten in vergangenen Tagen, doch schrecklicher niemals, als in der Weihnachtsflut Eintausendsiebenhundertundsiebenzehn . . .