Das Attentat

Am Nachmittag des 6. Juli, kurz vor 3 Uhr, gelang es zwei Mitgliedern der von der Sowjetregierung eingesetzten „Kommission zur Bekämpfung der Konterrevolution, Sabotage und Spekulation“, sich auf Grund gefälschter Papiere Zutritt zu der Person des Chefs der deutschen diplomatischen Mission in Moskau, Grafen Mirbach, zu verschaffen. Die Besucher, die in einem Automobil vorgefahren waren, gaben vor, beauftragt zu sein, den Grafen vor einem gegen ihn geplanten Attentat zu warnen. Die Unterredung hatte kaum begonnen, als die beiden Männer, Blumkin und Andrejew, Browningpistolen aus der Tasche zogen und auf den Grafen sowie auf den ebenfalls anwesenden Botschaftsrat Riezler und den als Dolmetscher dienenden Leutnant Müller sechs Schüsse abgaben, die sämtlich ihre Ziele verfehlten. Der siebente Schuss erreichte den Grafen, als er bereits einen Nebenraum, den Parkettsaal, durcheilte. Der Schuss war in den Hals eingedrungen und hatte den Tod unmittelbar zur Folge. Die Attentäter entflohen nach den Fenstern des im Erdgeschoss gelegenen Raumes und warfen eine Handbombe hinter sich, deren Explosion von so gewaltiger Wirkung war, daß die großen Fensterscheiben und viele Einrichtungsgegenstände des Raumes zertrümmert wurden. Der über dem Saal gelegene Boden der Kanzlei wurde von dem Luftdruck emporgehoben. Verschiedene in der Nähe befindliche Personen wurden umgeworfen. Den Mördern gelang es, durch die zertrümmerten Fenster in den Vorgarten zu entkommen, den eisernen Gartenzaun zu übersteigen und in dem Automobil zu entfliehen.

Kaum zwei Stunden vor diesem Ereignis hatte ich mit dem Gesandten eine Unterredung gehabt. Er hatte sich über die Eröffnung des Fünften allrussischen Rätekongresses erzählen lassen und gemeint, daß es ihm ein Opfer bedeute, auf einen Besuch des Kongresses zu verzichten. Der Graf erzählte dann einiges von Athen, wo er während des Krieges bis zur Ausweisung Chef der diplomatischen Vertretung gewesen war; es hatte dort mehr als einmal Situationen gegeben, wo man alle Akten der Gesandtschaft ins Feuer werfen musste. Es kam die Rede auf das russische Bürgertum, das einst in der Hetze des Krieges an der Spitze gestanden hatte und jetzt, wo es um sein Leben zitterte, den deutschen Gesandten glaubte an die Solidarität der monarchischen Staaten erinnern zu sollen. . . Ich las aus diesem kaum fünfundvierzigjährigen, frischen und blonden Mann mit den hellen blauen Augen und dem schmalen, etwas kahlen Kopfe, der Vertrauen einflößte, den lächelnden, kühlen und eleganten Fatalismus des echten Aristokraten.


Als ich wieder das Haus betrat, war noch der Blutfleck auf dem zerrissenen Parkett des großen Saales. In dem Vorraum mit den düsteren Eichenwänden und den Ritterbildern war eine Gruppe fremder Männer. Lenin, begleitet von den Volkskommissaren Trotzki, Tschitscherin und Karachan, Radek mit dem mir aus Stockholm bekannten Gesandten Worowski und einer Kiste Handgranaten im Automobil waren erschienen, um ihr Bedauern über das Vorgefallene auszusprechen und die Untersuchung einzuleiten. Ein furchtbares Gewitter mit Donner und Platzregen verdunkelte den Himmel. In den verschiedenen Teilen der Stadt wurde geschossen. Melancholisch klangen dazu die Samstagabendglocken. Millitärradfahrer, Panzerautomobile sausten durch die nassen Straßen.

Ich fuhr zum Kongress. Der Platz vor dem Großen Theater war wie gestern durch Reiter und ungarische Rotgardisten in den Anlagen und an den Eingängen des Straßenvierecks abgesperrt. Da ich eine grüne Karte hatte, ließ man mich ein. In den Kellergängen des Theaters, die zum Orchesterraum führen, traf ich einen Journalisten, der von unbestimmten Gerüchten wusste und mich mit Fragen bestürmte. Der riesige Theaterraum mit seinen Rängen und Logen in Feuerrot und Gold brodelte, aber es fehlte die Erregung von gestern, wo er ganz einem glühenden Kessel glich. Der Vorstandstisch war leer, die Sitzung hatte noch nicht begonnen. Unter den Kulissen einer altrussischen Klosterhalle stand gestern in voller Breite das merkwürdige Gruppenbild des Kongresses, dieses Durcheinander von bärtigen schwarzen Lockenköpfen, von Männern im Lederwams, in Bastmützen und Strohhüten und militärischen Tellermützen mit breiten roten Kosakenstreifen, Frauen mit roten Rosen an der Brust, eine hochblonde große Frau in türkisfarbener Bluse, und ganz im Vordergrund die eigentümliche, buckelige Zwergengestalt einer der Sekretärinnen. An dem mit rotem Tuch bespannten langen Tisch hinter Wassergläsern das faltige, schwarzhaarige, mehr tatarische als jüdische Gesicht des Vorsitzenden Swerdlow, die kluge bleiche Stirn Lenins mit den ins Weite sehenden kleinen Augen, dem lächelnden, festen Zug um den Mund und dem abfallenden Hinterkopf. . . Davor die Gestalten der Redner, — jener junge, blonde, sauber gekleidete, fast zierliche Bauer aus der Ukraine, dessen Rede stürmische, minutenlange Kundgebungen hervorrief. . . Jener lettische Bolschewik im blonden langen Jünglingshaar und dem Schillerkragen . . . und die Spiridonowa, Maria Alexandrowna, diese zwei Stunden lang redende, unermüdliche Hysterische mit dem Klemmer auf der Nase, diese Karikatur der Athene, die, während sie sprach, fortwährend in eine unsichtbare Harfe zu greifen schien und, wenn der Beifall das Haus erdröhnen ließ und sich austobte, ungeduldig mit den Füßen stampfend, an den heruntergefallenen Schulterbändern ihres Kleides nestelte . . . Die Proszeniumsloge, rechts vom Zuschauer, überfüllt mit Angehörigen des diplomatischen und konsularischen Korps der Entente, mit dem schlanken englischen Konsul Lockhart vorn an der Brüstung. Darüber, in der Loge des ersten Ranges, einige Vertreter der Mittelmächte — der interessierte Bulgare und einige Deutsche. Man wusste, daß die linken Sozialrevolutionäre, die große, mit den Bolschewisten verbündete Partei, sich auf dem Kongress in der Mehrheit fühlten. Man merkte an den Reden, daß sie beabsichtigten, der Regierung Lenins Schwierigkeiten zu machen. Schon auf der Konferenz der Fabrikausschüsse und auf den Verhandlungen der Regierung mit dem Eisenbahnerverband war diese Taktik hervorgetreten; eine Reihe Fabrikbrände und Explosionen in der Stadt, die während der letzten Tage bedeutende Werte vernichtet hatten, waren wohl ebenfalls dieser Partei in die Schuhe zu schieben. Sofort nach der Spiridonowa erhob sich Lenin. Er sprach machtvoll, ironisch und mit einem drohenden Unterton. Noch war es nicht der Bruch zwischen den beiden verbündeten radikalen Parteien. Lenin trat mit großer Ruhe den Angriffen der Spiridonowa auf den Brester Frieden entgegen, er widerlegte ihre Behauptungen über den angeblichen Verkauf der Flotte des Schwarzen Meeres an die Deutschen, und daß die Räteregierung Manufakturwaren im Wert von einer Milliarde an Deutschland ausgeliefert habe. Im Zuschauerraum drohten Schlägereien zwischen den Anhängern Lenins und der Spiridonowa . . . Durch diese Sitzung gellte plötzlich der Name Mirbach. Bauern, die der Spiridonowa zugejubelt hatten, erhoben sich in den Rängen und drohten, der Regierung kein Getreide mehr zu geben. . . Zu diesen aufregenden Szenen des gestrigen Nachmittags stand die dumpfe, schweigende Stimmung von heute in einem starken Gegensatz.

Ich verlasse das Theater und gehe ins Kommissariat des Auswärtigen, das erst seit ein paar Tagen in einen Flügel des benachbarten Hotels Metropol umgezogen ist. Ransome von den London Daily News ist im Vorzimmer Radeks, aber entfernt sich wieder. Drinnen sind Radek, Frau Radek und Worowski. Sie diskutieren, ob es einen neuen Krieg geben werde. Es sei ein Augenblick, wie bei der Ermordung des Erzherzogs vor vier Jahren. (Ich empfinde ihn trotz alledem als schwächer.) Radek ruft pathetisch: Blödsinn über Blödsinn! Eine kleine Gruppe von Menschen, dieser Sawinkow an der Spitze, will Russland gegen den Volkswillen mit der Pistole regieren! Wird jetzt die Militärpartei in Deutschland den Krieg gegen Russland durchsetzen? Wir werden euch jede Genugtuung geben. Wir werden die Sozialrevolutionäre auffordern, die Mörder auszuliefern. Wir wissen das Haus, in das sie sich geflüchtet haben. Wir haben Artillerie. Es wird zugehen wie im Dezember gegen die Anarchisten. Der Kongress tagt noch. Man wird ihn zwingen, den Mord schroff zu verurteilen.

Radek fährt in den Kreml. Ich gehe zum Theater zurück. Es regnet immer noch in Strömen, breite Blitze, breite Donner; die Straßen sind überschwemmt. Der Eingang des Theaters ist von Menschen belagert. Es ist ein Publikum von jungen Burschen, von bärtigen Bauernschullehrern, jungen Mädchen in weißen Kleidern, blassen Studentenfiguren, dürren Gestalten mit blassen Gesichtern, . . Alle haben eine Karte, aber keiner mehr wird eingelassen. Deputierte kommen im Auto an, werden abgewiesen. Nur die mit roten Karten lässt man ein. Niemand kommt aus dem Gebäude. Die hölzernen Tore werden geschlossen. Vor der Freitreppe hält jetzt ein Dutzend Automobile. . . Militärautomobile und frühere herrschaftliche Wagen, die trotz ihrer Beulen und ihrer ungeputzten Messingteile noch immer einen Rest von Eleganz aufweisen. In einem sitzen, mit fröhlichen Gesichtern, fünf Matrosen, bewaffnet mit Gewehren, Pistolen und Handgranaten. Eine Abteilung kosakenmäßiger Reiter trabt über den Platz. Ein Schuss kracht. Leute stieben auseinander. Rotgardisten entsichern hinter den dicken Säulen des Theatereingangs ihre Handgranaten. Ich hänge mich an eine überfüllte Elektrische und fahre heimwärts. Abends höre ich, daß der Kongress im Theater eingeschlossen ist. Er wird vermutlich die ganze Nacht dort bleiben. Morgen wird man wissen, ob die Bolschewiki Sieger bleiben oder die S.-R. In der Nacht rauschender Regen. Ferne Schüsse. Lokomotiven pfeifen sinnlos. Die Wände der Fabriken auf der anderen Seite der Moskwa sind von einem starken Widerschein gerötet.

Früh am Sonntagmorgen, sieben Uhr, weckt mich das steppende Geräusch von Maschinengewehren, eigentümlich dumpf und komprimiert. Die Kirchenglocken geben einzelne Hammerschläge. Draußen auf dem Pflaster fahren Kanonen auf, ganz in der Nähe erhebt sich das trillernde Wiehern eines Pferdes. Ich trete auf den Balkon und sehe Soldaten, unter dem Befehl eines einzelnen Mannes in schwarzem Lederanzug, mit einer Flinte auf dem Rücken, Maschinengewehre hinter aufgeschütteten Pflastersteinen in Stellung bringen. Sonst ist die Stadt ganz ruhig, Fluss, Brücke, Häuser halb im Nebel. Einige Soldaten liegen schlafend unter den Bäumen des Gärtchens vor dem Hause; sie waren wohl die ganze Nacht auf den Beinen. Die Leute im Hause sind darauf gefaßt, in den Keller zu gehen, sobald die Kugeln fliegen. Das Haus hat schon von früher Kugelspuren. Das Kriegskommissariat nebenan ist eine bedenkliche Nachbarschaft. Fenstersimse, Portieren, Schränke, die eiserne Gartenpforte, — alles ist durchlöchert seit damals.

Die Kanone in unserer Nähe, auf dem Hügel der Erlöserkirche, löst einen einzigen Schuss. Er wird nicht erwidert. Man geht aus und kauft die Zeitungen. Die Blätter bringen erst jetzt die Einzelheiten in der von der Zensur erlaubten Darstellung. An der Spitze ein Aufruf der Regierung: „Zu den Waffen! Nieder mit den Dienern der Bourgeoisie und der Skoropadskis!“ Dieser Aufruf richtet sich nicht nur gegen die Entente, sondern auch gegen Deutschland. Die Regierung verheißt die Niederwerfung des Aufstandes und brandmarkt das Verbrechen als eine sinnlose, provokatorische Tat, vorbereitet und ausgeführt von Werkzeugen des russisch englisch französischen Imperialismus, um Russland in einen neuen Krieg zu stürzen. Eine Untersuchungskommission unter dem Justizkommissar Stutschka ist eingesetzt. —

Nachdem nun einige Tage vergangen sind, steht fest, daß das Attentat von der Partei der linken S.-R. angelegt worden war. Im unmittelbaren Anschluss an das Attentat sollte in verschiedenen Stadtvierteln gleichzeitig „das Wunder“ vor sich gehen, für das die Spiridonowa am Tage zuvor schon triumphierend die ganze moralische Verantwortung auf sich genommen hatte. Das Ziel des Aufstandes sollte nicht so sehr darin bestehen, die Sowjetregierung zu stürzen, als sie vor eine Lage zu stellen, die die Wiederaufnahme des Kriegs mit Deutschland gebracht haben würde. Einzelne Haussuchungen und Verhaftungen hatten schon ein paar Tage vor dem Attentat stattgefunden und Verdacht ergeben, daß ein Pogrom auf die Deutschen bevorstand. Die Verschwörer hatten ihr Hauptquartier in der großen Kaserne am Pokrowski-Boulevard. Dorthin waren auch die beiden Mörder in ihrem Automobil gefahren; Dsershinski, der Chef der Außerordentlichen Kommission, der sich im Augenblick des Attentates ebenfalls im Hause der deutschen Botschaft befand, war ihnen nachgejagt. Das sofortige Aufgebot einer großen Truppenmacht, vor allem der Fremdenregimenter, die ihre Zuverlässigkeit bewiesen, führte schließlich zur Kapitulation der Sozialrevolutionäre, nachdem sie sich noch den ganzen Samstagabend und die folgende Nacht, wo abwechselnd geschossen und verhandelt wurde, gegen die vor der Kaserne aufgefahrenen Kanonen und Maschinengewehre verteidigt hatten. Eine Stunde lang befand sich auch das Haupttelegraphenamt, das in der Nähe jener Kaserne liegt, in den Händen der Aufrührer; um alle Bahnhöfe wurde gekämpft. Zweimal vierundzwanzig Stunden lang durfte aus Moskau kein Zug ausfahren. Von den im Großen Theater eingeschlossenen Abgeordneten waren am Samstagabend die der kommunistischen Partei angehörenden heimlich abgerufen und freigelassen worden; als die übrigen merkten, daß sie Gefangene waren, begannen sie die Sterbelieder zu singen. Aber außer der Todesangst, dem Hunger und den Unbequemlichkeiten des Übernachtens in dem hell erleuchteten Theater hatten sie nichts zu leiden. Erst am nächsten Morgen brachte man ihnen Tee und Brot, es wurde aber Montag, bis alle freigelassen wurden. Eine Anzahl von ihnen holte man in das Gefängnis, die meisten anderen verschwanden rasch aus Moskau. Die beiden Hauptführer, Karelin und Kamkow, waren allerdings nicht unter denen, die man gefangen hatte, die Spiridonowa dagegen, die bei der Verhaftung ihren Revolver durchaus nicht hergeben wollte, wurde in den Kreml gebracht. Ein Panzerauto, mit dem einige S.-R. am Samstagabend zu entkommen suchten, blieb vor der Stadt wegen Benzinmangels liegen und wurde von den Insassen in die Luft gesprengt. Die Mörder Mirbachs entkamen in die Ukraine. Als am Sonntagnachmittag eine Schar entwaffneter Truppen durch die Stadt geführt wurde, verstand das Publikum bereits, daß der Putsch erledigt war.

Man hörte vorläufig nichts mehr von den amtlich angekündigten sofortigen Maßnahmen gegen die Agenten und Organisationen des anglofranzösischen Imperialismus. Die Blätter der Regierung bezeichneten das Attentat als den Selbstmord der Partei der linken S.-R., als ein neues Serajewo, als einen schweren Schlag der von England angeführten Weltreaktion gegen die Räterepublik. Die „Iswestija“, das Regierungsblatt, erhob aber auch Angriffe gegen die „allrussische Orientierung der Deutschen“ und die deutsche Orientierung der Kadetten, sie bezeichnete Kiew als den eigentlichen Sitz der von den Deutschen und den Anhängern Miljukows geführten bürgerlichen Gegenrevolution und fügte aber, um die Kadetten zu verhöhnen und die Unentschlossenheit der Deutschen hervorzuheben, hinzu, daß Miljukow trotz wiederholter Bitten von dem Botschafter von Mumm nicht empfangen worden sei. Der deutschen Politik war damit zunächst einmal selbst die Verantwortung für den Tod des Gesandten zugeschoben.

Schließlich blieb aus den Ereignissen der Eindruck zweier nebeneinander her laufender und sich kreuzender Bewegungen: des Kampfes großer russischer Parteien gegen die Bolschewiki, deren Herrschaft freilich schwer auf weiten Kreisen des russischen Volkes lastet, wobei aber nicht gesagt ist, daß die Partei der S.-R. im Falle ihres Sieges dem Volke Erleichterung gebracht haben würde; und zugleich eines von Moskau aus geführten Kampfes gegen die deutsche Besetzung der Ukraine, eines Kampfes, an dem die Räteregierung mindestens als passiver Zuschauer teilnimmt. Dieser Kampf wird nach den Ankündigungen gewisser Fanatiker noch weitere Opfer fordern und nicht früher enden, als bis entweder auch Großrussland bis zur Wolga besetzt oder die Ukraine von den deutschen Truppen verlassen ist. Auf dem Boden eines in seinen politischen Schichten bis zur Siedehitze von Parteihass und blindem Nationalismus ergriffenen Volkes ist das Ereignis vom 6. Juli möglich geworden. Deutschland schweigt. Zwischen Berlin und Moskau werden Noten gewechselt. Polnische Priester segneten die Leiche in dem kahlen, reichen Hause, ehe sie zum Bahnhof geleitet wurde und die Reise antrat, um fern am Niederrhein in die Gruft gelegt zu werden. Wie strichen doch die immer wiederkehrenden Worte des Totengebetes: „Lux perpetua luceat ei“ über die Häupter derer, die sich zu jenen kurzen Minuten der Feier eingefunden hatten.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Im kommunistischen Russland - Briefe aus Moskau