Aus den übrigen Briefen sei noch folgendes wiedergegeben: Köthen, d. 1. Sept. 1828 ...

„Mein gnädiges Fräulein!

„Billig hätten Sie mir längst den Gegenstand Ihrer so tiefen Betrübniß eröffnen sollen, wo nicht speziell und mit Namennennung, doch im Allgemeinen bezeichnend -- nicht etwa bloß, weil ich als Mensch herzlichen Anteil nehme, sondern weil ich als Ihr treuer Arzt doch wissen muß, ob auch der Gegenstand der Art war, daß auch eine gesunde Person so stark hätte müssen davon affiziert werden, oder so beschaffen, daß eine solche Trauer der Sache nicht angemessen war und Sie nicht so tief und anhaltend davon hätten gebeugt werden können, ohne körperlich krank zu sein. So aber stehe ich da, wie vor einem Rätsel, dessen Aufklärung ich von Ihnen erwarten muß, ehe ich besondere Rücksicht mit meiner Arznei darauf nehmen kann. Bloß beiliegende 16 Pülverchen bitte ich noch zu gebrauchen ... Allein spazieren wünsche ich nicht, wohl aber recht viel ins Freie in Gesellschaft, damit Sie Ihren Gedanken nicht zu sehr nachhängen. Vor Wein sollten Sie sich gänzlich hüten ... Nach Verbrauch der Pülverchen bitte ich sogleich zu berichten


Ihrem untertänigen Hahnemann.
Köthen, d. 1. Sept. 1828“

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Im Schatten der Titanen