TAFEL 1. Römer.

Stammland: Frankreich. Der Vorfahre des Römers soll eine sehr starke, etwas kurze Taube mit schleppenden Flügeln und wenig hoch getragenem Schwänze gewesen sein, die aus Campanien (Süditalien) nach Frankreich eingeführt wurde.

Größe: Höhe von der Sohle bis zum Scheitel 24-28 cm, Länge von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende 48 — 55 cm. Diese Maße erreichen meist nur blaue, fahle und weiße Tiere. Flügelspannweite bei blauen, fahlen und weißen nicht unter 97 cm, bei rot, gelb, schwarz nicht unter 93 cm. Zwecks Feststellung der Weite wird das Tier mit ausgebreiteten Flügeln auf den Rücken gelegt und von Flügelspitze zu Flügelspitze gemessen.


Gestalt: Sehr kräftig und lang gestreckt, im Verhältnis zur Größe tief gestellt.

Kopf: Länglich und stark, wenig gewölbt, Stirn mittelhoch, auf dem starken, frei beweglichen Halse mit der Gesamtstärke des Körpers gut harmonierend.

Schnabel: Mittellang und stark, an der Spitze leicht gebogen, bei blauen Tieren schwarz, bei fahlen hellhornfarbig, bei den anderen Farbenschlägen je nach dem Gefieder hell- oder dunkelfleisch- farben. Bei schwarzen Tieren ist etwas dunkler Oberschnabel zulässig. Schnabelwarzen lang und glatt, weiß bepudert.

Augen: Bei weißen ist die Iris dunkelbraun, bei den anderen Farbenschlägen weiße Iris und schwarze Pupille. Augenrand lebhaft rot, mäßig breit und nicht wulstig.

Kehle: Etwas voll, dabei doch gut gebogen — schön geschweift.

Hals: Am Rumpfe breit und voll, in der Länge dem Verhältnis der Größe des Tieres entsprechend.

Brust: Sehr breit und voll, gut abgerundet.

Bauchpartie: Breit und hervortretend, ziemlich waagerecht.

Schultern: Sehr kräftig.

Rücken: Breit, nach hinten wenig abfallend.

Flügel: Lang, fest geschlossen, leicht am Körper liegend, das Schwanzende beinahe erreichend und auf den Seitenfedern derselben ruhend.

Schwanz: Lang und breit, etwas abgerundet, möglichst waagerecht
getragen. Federzahl in der Regel 12, ausnahmsweise auch einige mehr.

Beine: Stark und kräftig, verhältnismäßig kurz, unbefiedert. Farbe je nach Alter rot bis rotbraun und grau. Nägelfarbe wie Schnabelfarbe.

Farbe und Zeichnung: Blaue: Kopf, Hals, Schwanz und Unterleib sind einen Schein dunkler als die Flügeldecken, Rücken bis zu der Schwanzdocke weiß. Die Außenfahnen der beiden Eckfedern des Schwanzes sind weiß, zeigen am Ende aber eine blaue Einfassung.

Fahle: Flügel, Kopf, Oberhals cremefarbig, Bauch etwas heller, Schwanz einen Schein dunkler wie Flügel, Brust und Unterhals gehen ins Lachsfarbene über. Rücken und Unterseite der Flügel, sowie alles was die Flügelschilder decken, ist weiß. Äußere Schwanzfedern weiß gesäumt wie beim blauen Farbenschlag.
Weiße: Durchgehend rein weiß, das Federkleid muss auch einen gewissen Glanz zeigen.
Grobe Fehler: Rote oder gelbe Iris, Schleppflügel, schiefer dunkler Schnabel bei fahlen, roten und gelben Tieren, fleckiger Schnabel bei weißen, behoste, schwache Figur, bei den blauen schlechte Farbennüance, bei fahlen eine Farbe wie versengt oder sehr dunkel.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Illustriertes Prachtwerk sämtlicher Tauben-Rassen